© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/09 13. März 2009

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Eine Währung unter Druck“, JF 11/09

Einzige Lösung: Währungsreform

Weltweit verschulden sich die Staaten ins Unermeßliche. Das kann auf Dauer nicht gutgehen; auch nicht in Deutschland, dessen Schuldenstand auf unvorstellbare 1,55 Billionen Euro geklettert ist, die anfallenden Pensionsverpflichtungen noch nicht eingerechnet. Die daraus resultierenden laufenden Zinsverpflichtungen von über 65 Milliarden Euro beanspruchen bereits mehr als zwölf Prozent der Steuereinnahmen.

Die Ursache für den gewaltigen Zins- und Schuldenberg sind die vielen Jahre der Mißwirtschaft, in denen Regierungen mehr Geld ausgegeben, als sie durch Steuern eingenommen haben. Die Finanz- und Wirtschaftskrise treibt die Schulden weiter in die Höhe. Man kann nur hoffen, daß der Staat die Garantien nicht voll einlösen muß, die er einer Reihe von Banken in dreistelliger Milliardenhöhe eingeräumt hat. Die Zeche bezahlt am Ende wieder der Steuerzahler. Und jetzt stellt sich die Frage, ob das Land in der Lage ist, jemals seine Schulden zu tilgen. Meine Prognose: Niemals wird der Schuldenberg abgetragen, auch wenn Politiker zu unserer Beruhigung das Gegenteil behaupten. Die einzige Lösung, die Schulden loszuwerden, ist eine Währungsreform.

Karl Strausberger, Mainz

 

 

Zu: „Einseitige Versöhnung“ von Michael Paulwitz, JF 11/09

Eine besondere Pikanterie

Ich habe mit einem Freund gewettet, daß die CDU und Frau Merkel in der Causa Steinbach einknicken werden – und ich habe gewonnen! Daß Polen seine speziellen Interessen verfolgt, ist vollkommen legitim, schließlich dürfte es den Polen nicht gelegen sein, daß durch das Zentrum unter Umständen irgendwelche Geschichts- und Lebenslügen, zum Beispiel die Verwechslung von Anlaß und Ursache der Vertreibung, ans Licht kommen.

Aber daß deutsche Gutmenschen – bis in die Reihen der CDU-Spitze – sich zu nützlichen Idioten polnischer Nationalisten machen lassen – das ist schon eine besondere Pikanterie. Man könnte sich schämen für solche Politiker. Hier führen sie einen unerbittlichen Phantomkampf „gegen rechts“ – polnischen Ultrarechten rollen sie gleichzeitig den roten Teppich aus.

Dr. Michael Müller, Dortmund

 

Endlich den Mut haben

Aus meiner Sicht ist die Diskussion um das Vertriebenenzentrum und Erika Steinbach die Fortsetzung des beschämenden Verhaltens polnischer und deutscher Politiker gegenüber den Heimatvertriebenen. Die deutschen Untaten an dem polnischen Volk sollen nicht relativiert werden. Aber Polen müßte endlich den Mut haben, sich auch zu den Verbrechen am deutschen Volk nach dem Krieg und während der Vertreibung zu bekennen. Tschechien und Ungarn haben sich dafür entschuldigt.

Doch die offizellen Verantwortlichen der Polen wollen immer noch die Zukunft auf einer Lüge aufbauen. Die „Speichelleckerei“ und ständigen Unterwürfigkeiten der Deutschen haben bei den Polen nur immer mehr Begehrlichkeiten geweckt. Beide Völker müssen sich auf gleicher Augenhöhe begegnen und gegenseitig verzeihen.

Horst Jacobowsky, Hemsbach

 

Es reichte ein laues Lüftchen

Nichts anderes erwartet man von der CDU und dem Bund der Vertriebenen. Seit Jahren (oder sind es schon Jahrzehnte?) weicht die CDU vor jedem Gegenwind zurück; mittlerweile reicht bereits ein dezentes Lüftchen. Die Tatsache, daß man in Deutschland unfähig ist, den Vertriebenen eine würdige Erinnerungsstätte zu errichten, ist erschütternd. Ebenso erschütternd ist es, sich vom Vertreiberstaat Polen Anweisungen geben zu lassen, wo, in welcher Form und mit welchem Personal eine Erinnerungsstätte errichtet werden kann.

Gerrit Piechottka-Zölitz, Kiel

 

Polen – ein Ärgernis

Frau Merkel und die SPD haben Deutschland und die Vertriebenen verraten gegenüber dem überzogenen polnischen Nationalismus. Die Polen sind kein Opfervolk, sondern ein Ärgernis: Nach dem Ersten Weltkrieg haben sie ihre Minderheiten, die fast 50 Prozent der Bevölkerung ausmachten, vertragswidrig drangsaliert, bekanntermaßen mit allen Nachbarstaaten kriegerische Auseinandersetzungen begonnen, noch 1938 den Tschechen 800 Quadratkilometer mit Industrie abgenommen und seit Ende der zwanziger Jahre permanent versucht, die Franzosen zu einem Zweifrontenkrieg gegen Deutschland zu animieren.

Dr. Udo Dietzmann, Mechernich

 

Eigene Gedenkstätte errichten

Niemals werden Polen und ihre deutschen – unter Autoaggression leidenden – Handlanger um Thierse, Roth und Schwan ein Zentrum hinnehmen, in dem die deutschen Vertriebenen und Ermordeten geehrt werden. Als etwas anderes als eine „erzwungene Wanderschaft“ (Weizsäcker) wird dieses Verbrechen dort nicht bewertet werden, mit dem Unterton, daß es „diesen Nazis“ letztlich doch ganz recht geschah.

Der BdV sollte deshalb in Berlin eine eigene, aus Spenden finanzierte Gedenkstätte errichten – so groß, wie das Geld eben reicht. Im Mittelpunkt muß das Gedenken an die Opfer und die Dokumentation der Verbrechen stehen. Ein Vorbild könnte die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem sein. Bei deren Errichtung hatten deutsche Antisemiten meines Wissens kein Mitspracherecht.

Joachim Reuter, Mönkeberg

 

Konsequenzen ziehen

Wie schon von den Schlesiern und Sudetendeutschen angeregt, dürfte die Konsequenz dieser peinlichen Diskussion sein, eine eigene Erinnerungsstätte mit einem Stiftungsrat der Betroffenen zu etablieren. Anstatt Millionen Vertriebene dem Zeitgeist entsprechend zu demütigen, gäbe es dann ein neutraleres Zentrum, in dem unsere Opfer angemessen gewürdigt werden könnten.

Frank Freiherr von Hoyningen-Huene, Dresden

 

Zentrum nach Cecilienhof

Frau Steinbach hat den Vertreibern und deren Gefolgschaft hierzulande weitgehende Zugeständnisse gemacht, so daß von einer Gedenkstätte für die deutschen Heimatvertriebenen im ursprünglichen Sinn nicht mehr viel übriggeblieben ist. Der Dank sind unflätige Angriffe auf ihre Person.

Die deutschen Heimatvertriebenen sollten für sich auf ein Vertriebenenzentrum von irgend jemandes Gnaden, zumal im mit Siegerdenkmälern und Sühnebauten übersäten Berlin, verzichten. In einer schlichten, aber würdigen Mahn- und Gedenkstätte an jenem Ort, wo im Juli 1945 brutale Vertreibung, unmenschliche Verschleppung und gewaltiger Landraub beschlossen bzw. nachträglich sanktioniert wurde, sollten sie ihrer Leiden und Opfer ungestört gedenken dürfen.

Rudi Helwing, Leipzig

 

Angst vor Aufarbeitung?

Wovor haben die Polen Angst? Vermutlich vor der damit verbundenen Aufarbeitung der Zwischenkriegszeit, insbesondere der Jahre 1937/38. In dieser Periode wurden willkürlich vor allem Deutsche schikaniert.Deutsche, die sich über Nacht als Folge des Versailler Vertrages in ihrer Heimat als „Polen“ wiederfanden, verfolgt, mißhandelt, umgebracht. Befürchtet Polen, daß damit auch Hitlers „Überfall“ erklärt werden könnte?

Karl-Heinz Bauer, Saarbrücken

 

Typisch BRD

Die Art, wie man Frau Steinbach behandelt, ist typisch für die BRD: gemein, niederträchtig, herzlos und feige.

Ein Mann wie Bismarck hätte diesem Bartoszewski mit ein paar passenden Worten die Tür gewiesen, und die Sache wäre erledigt gewesen! Wir aber leben im Zeitalter der Proleten.

Karin Khemlyani-Albrecht, Bendestorf

 

Versöhnung nur in der Wahrheit

Gespannt bin ich, wie Polen nun die Arbeit der Stiftung nach dem Rückzug Steinbachs zukünftig begleitet. Ich vermute, daß es in absehbarer Zeit neue Querschüsse geben wird, um den Beginn der Stiftungsarbeit soweit wie möglich hinauszuziehen, wenn nicht gar zu verhindern. Polen sollte sich jedoch im klaren sein: Versöhnung, so sie überhaupt gewollt ist, kann nur auf Wahrheit gründen.

Berthold Blomeyer, Bürgstadt

 

Vasallenregierung fortjagen

Mit diesem Land „Absurdistan“ verbindet mich als Auslandsdeutscher nur noch eins – der Paß. Es ist immer wieder interessant, daß die Mehrheit der Deutschen, die man im Ausland trifft, diese Vasallenregierung der Besatzer zum Teufel jagen will. Warum macht Ihr es nicht?

Hasso Gantze, Swakopmund, Namibia

 

 

Zu: „Die Erotik der guten alten DDR“ von Dieter Stein, JF 11/09

Wir haben all das zugelassen

Linke können ungestraft die „DDR“ verharmlosen, Polen bestimmen, wer uns im eigenen Stiftungsrat für Vertriebene vertreten darf (Merkelchen ist umgefallen), und in jedem deutschen Buchladen gibt es eine DDR-Nostalgieecke. Jeder deutsche Politiker verfügt über den Pawlowschen Reflex, jede Kritik an Deutschland sofort und umfassend zu bestätigen, und Konservative werden in toto als Nazis beschimpft.

Diese Gesellschaft haben wir alle selbst geschaffen, haben zugelassen, daß aus Demokratie ein Nihilismus par excellence entstand, der jede Verteidigung von Werten unter moralische Strafe stellte. Bodo Ramelow bewegt sich nur im Rahmen des in Deutschland Denkbaren.

Jens Krause, Hollenstedt

 

 

Zu: „Warum existiert etwas?“ von Thomas Bargatzky, JF 11/09

Der alles geschaffen hat

Die Evolutionstheorie war zwar zu Darwins Zeiten für viele eine Neuigkeit, heute jedoch ist sie für jeden Naturbeobachter eine Binsenweisheit. Darwin hat auch keineswegs den Ursprung der Arten nachgewiesen, sondern nur ihre Veränderlichkeit. Die Allmacht, die alles geschaffen hat und, was wesentlich ist, auch erhält, nämlich Gott, kann durch keine Wissenschaft erklärt, sondern nur im Glauben erfahren werden. Und der Glaube ist ein Postulat der Vernunft.

Herbert Gaiser, München

 

 

Zu: „Auf Versöhnungskurs“ von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 10/09

Realitätssinn

Daß Jürgen Elsässer mit dem Nationalstaat liebäugelt, beweist seinen Realitätssinn. In die Finanz- und Wirtschaftsbredouille sind wir durch hemmungslose Globalisierung und Fehlen bzw. Mißachtung ökonomischer Regelungen geraten. Einzig von den Nationalstaaten wird der Versuch einer Rettung gemacht, WTO, EZB und IWF halten sich bedeckt.

Schon die Ausdrücke „Nationalökonomie“ und „Volkswirtschaft“ machen deutlich, daß sie nicht das Heil der Welt lehren, sondern nur eines begrenzten, beeinflußbaren Teils derselben, für dessen Wohlergehen Wirtschaftspolitiker per Amtseid zuständig sind. Schlecht allerdings, wenn es keine Grenzen mehr gibt.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Christ oder Moslem – alles egal?“ von Wolfgang Philipp, JF 10/09

Dem Seelsorger überreichen

Der Artikel ist wirklich treffend, ganz große Klasse! Könnte man das, etwas kürzer gefaßt, nicht als Flugblatt drucken oder im DIN-A4-Format in der nächsten JF bringen, damit man es sich zum Weiterleiten herauskopieren kann? Jeder sollte das seinem zuständigen Seelsorger überreichen.

Dr.Trutz Weber, Waldsolms

 

Verfolgung von Christen

Endlich redet mal einer Klartext! Die Gefahr, die vom Islam ausgeht, wird in unseren Breiten schwer unterschätzt. Jeder sollte den Koran mit seinen vielen aggressiven Suren gegen Ungläubige lesen. Nach überlieferter islamischer Lehre setzen diese Suren, wenn Widersprüche auftreten, die friedlichen Suren, die es im Koran auch gibt, außer Kraft, weil sie (die aggressiven Suren) jüngeren Datums sind.

Daß es sich bei alledem nicht nur um graue Theorie handelt, weiß ich aus meiner Arbeit in einer Menschenrechtsgesellschaft. Ständig haben wir Fälle von Diskriminierungen, Übergriffen und Verfolgungen von Christen in islamischen Ländern auf dem Tisch.

Agnes Straub, Karlsruhe

 

 

Zu: „‘Das ist eine Verhöhnung der Opfer’“ von Paul Leonhard, JF 9/09

Unabhängig, überparteilich

Die JF berichtete im Zusammenhang mit dem Trauermarsch von Dresden über die ihrer Meinung nach „NPD-nahe Junge Landsmannschaft Ostdeutschland“ (JLO). Ich möchte Sie darauf hinweisen, daß die JLO sich als streng überparteilicher Verband versteht, der sich über alle Partei­grenzen hinweg für die Anliegen der vertriebenen Deutschen und für die deutschen Interessen in den Vertreibungsgebieten einsetzt.

Überparteilichkeit bedeutet für uns, an den parteipolitischen und medialen Diskriminierungsstrategien nicht teilzunehmen, die viele Bürger aus dem politischen Diskurs ausgrenzen. In diesem Zusammenhang bedauern wir eine mangelnde Differenzierung, die „alles, was rechts ist“, in einen Topf wirft.

Der Versuch, eine unabhängige Position zu behaupten, ist angesichts des herrschenden Uniformitätsdrucks schwierig und hat leider zur Folge, selbst in den Sog der Verteufelung zu geraten.

Christian Schaar, Bundesvorsitzender der Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland, Immenstadt

 

 

Zu: „Gerechtigkeit für Eltern und Kinder!“ von Hermann Adrian, JF 9/09

Eltern warten vergebens

Professor Adrian hat recht. Die Geburtenratensteigerung liegt bei nur 0,7 Prozent und war zudem als Enkelschub der Babyboomer schon 2003 vorausgesagt worden. Die einseitige Subventionierung von Krippen ist entwicklungspsychologisch ein Kapitalfehler. Auf echte Familienförderungspolitik warten Eltern immer noch vergebens. Familien müßten endlich verfassungsgemäß besteuert werden – momentan sind Eltern im Schnitt deutlich ärmer als Nicht-Eltern. Alle Eltern, die selbst erziehen wollen, müßten abhängig von Alter und Zahl der Kinder Geld bekommen. Denn wieso sollte ein und dieselbe Arbeit außerhäuslich ein Gehalt wert sein, innerhäuslich jedoch gratis verrichtet werden? Die Kinderverbrauchskosten müßten alle tragen, denn alle Kinder sollen später ja auch alle Alten versorgen.

Dr. Dorothea Böhm, Bielefeld

 

Blamage für Volkswirte

Es ist schon eine Gratwanderung, da rein ökonomisch denkende Ehepaare sich nach einer solchen Analyse eher gegen Kinder entscheiden könnten, zumal der Autor erst am Ende den positiven emotionalen Effekt erwähnt.

In der Tat ist es für Volkswirte und die große Schar der Soziologen eine Blamage, wenn ein Physiker das Problem dieser großen Ungerechtigkeit aufgreift und quantifiziert. Leider kann man von dem Teil der Gesellschaft, der sich zwar große Sorgen um das Ozonloch und das Waldsterben macht, dem aber nationale Belange, also auch das Volkssterben fremd sind, keine eigenen unökonomischen Entscheidungen zugunsten zukünftiger Generationen erwarten. Schon der Vorschlag, zum Vorteil der eigenen Volkswirtschaft einem etwas teureren deutschen Auto gegenüber einem japanischen den Vorzug zu geben, wird von manchem wortreich neutralisiert.

Dr. Helmut Sprinz, Leipzig

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