© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/09 13. März 2009

Annäherung USA – Nato – Russland
Die richtige Richtung
von Karl Feldmeyer

Obama hat die knapp zwei Monate, die er im Amt ist, genutzt,  um das Verhältnis zu Rußland neu zu ordnen. Worum es ihm  geht, das machte seine Außenministerin Clinton gegenüber ihrem russischen Kollegen Lawrow deutlich, als sie ihm einen Druckknopf mit der Aufschrift „Reset“ – zu deutsch Neubeginn – als symbolisches Geschenk übergab.

Alle Zeichen sprechen dafür, daß es Obama damit ernst ist. So hat er Präsident Medwedjew wissen lassen, daß er auf den Aufbau eines Raketenabwehrsystems mit Stellungen in Polen und Tschechien  verzichten könnte, falls Rußland Amerikas Bemühungen unterstütze, Iran eigene Atomwaffen vorzuenthalten. Sein Vorschlag, neu über die nukleare Abrüstung zu verhandeln, die Atomwaffenbestände auf beiden Seiten um achtzig Prozent zu reduzieren und auf einen Bestand von je eintausend Sprengköpfen zu begrenzen, geht in die gleiche Richtung.

Schließlich spricht auch der von Washington unterstützte Beschluß der Nato, den Nato-Rußland-Rat zu reaktivieren, für Amerikas Interesse an einem Neubeginn. Sollte es sich bestätigen, so wäre dies nicht nur für das Verhältnis Amerikas zu Rußland ein Gewinn, sondern ebenso für die Beziehungen zu seinen westeuropäischen Verbündeten.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen