© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/09 06. März 2009

Meldungen

Dauerausstellung und Projekte zu Schiller

MARBACH. Eine neue Dauerausstellung zu Friedrich Schiller präsentiert das Literaturmuseum der Moderne in Marbach seit Anfang dieser Woche. Im Mittelpunkt der Schau „Autopsie Schiller. Eine literarische Untersuchung“, die im Rahmen des Schiller-Gedenkjahres stattfindet, stehen die Dinge, die man von Schiller (1759–1805) in seinem Geburtsort Marbach gesammelt hat. Ausgestellt sind unter anderem ein Hut, drei Westen, zwei Hosen, sieben Schuhschnallen, Fingerringe, Broschen, eine Taschenuhr, Zahnstocher, Löffel, ein Spazierstock sowie zahlreiche Locken des berühmten Dichters. Die Ausstellung kombiniert diese Körperspuren mit Briefen, Büchern, Bildern und Manuskripten zu neun im Kreis gelegten Materialbildern, die jeweils einen Aspekt von Schillers Schreiben beleuchten. Die Ausstellung ist bis zum 4. Oktober geöffnet. Unterdessen planen die Städte Jena, Weimar, Rudolstadt und Weimar ein gemeinsames Schiller-Kulturprojekt. „Wir wollen Zielgruppen erreichen, die von Haus aus nicht viel mit Schiller zu tun haben“, sagte die JenaKultur-Werksleiterin Margret Franz am Montag dieser Woche in Jena. Ziel sei es, Jugendliche durch das Thema „Helden“ an die Werke des Dichters heranzuführen, da Idole, Vorbilder und Helden zum Alltag der Jugendlichen gehörten. Dazu gebe es in den kommenden Monaten regionale Workshops von Künstlern mit Jugendlichen. Höhepunkt des Vier-Städte-Projekts soll ein „Heldenfest“ am 26. Juni im Jenaer Volksbad sein, bei dem die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren können. Das Thüringer Kultusministerium fördert das Projekt mit 70.000 Euro.

 

Peter Sloterdijk ausgezeichnet

LAUSANNE. Der Philosoph Peter Sloterdijk hat den Europäischen Essay-Preis Charles Veillon 2008 erhalten. Die mit 30.000 Franken (20.157 Euro) dotierte Auszeichnung wurde dem 61jährigen Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe am Montag dieser Woche in der Universität Lausanne überreicht. Die Jury zeichnete Sloterdijks Gesamtwerk aus, insbesondere aber dessen Essay „Zorn und Zeit“ (2006). Darin beschreibt Sloterdijk den Zorn als Hauptmotor der westlichen Zivilisation. Der seit 1975 jährlich vergebene Preis erinnert an den Westschweizer Industriellen Charles Veillon (1900–1971).

 

Kundgebung für den Erhalt von Theatern

BERLIN. Der Verein „Rettet die Ku’damm-Bühnen“ ruft für den 30. März zu einer Kundgebung für den Erhalt der beiden vom Abriß bedrohten historischen Theater auf. Viele bekannte Künstler hätten ihre Unterstützung zugesagt, darunter Edith Hancke, Walter Plathe, Horst Pillau und Gabi Decker. Nach Angaben des Vereins haben sich fast 190.000 Bürger mit ihrer Unterschrift für die Erhaltung der beiden Bühnen eingesetzt. Anfang Dezember war beschlossen worden, daß die Theater beim Umbau des Kudamm-Karrees weichen müssen und statt dessen in dem Komplex eine neue Bühne im „historischen Ambiente“ errichtet wird. Darauf einigte sich die Theaterdirektion mit der irischen Investorengruppe Ballymore Group, die das Karree im vergangenen Jahr gekauft hatte. Der Baubeginn steht noch nicht fest. Das „Kurfürstendamm-Theater“ wurde 1921/22 von dem Architekten Oskar Kaufmann entworfen. Es hatte in den Folgejahren verschiedene Direktoren, darunter ab 1928 den Schauspieler, Regisseur und Intendanten Max Reinhardt (1873–1943), der sich bereits 1924 ebenfalls von Oskar Kaufmann auf dem Areal die Komödie bauen ließ.

 

Sprach-Pranger

„kriegerhome“

Werbung der in Berlin ansässigen Firma Möbel Krieger GmbH

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen