© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/09 20. Februar 2009

Zeitschriftenkritik: IK-Nachrichten
Ohne Scheuklappen
Werner Olles

Die von der Initiative katholischer Laien und Priester "Pro Sancta Ecclesia" ca. zehnmal jährlich im DIN-A4-Format mit einem Umfang von acht Seiten herausgegebenen IK-Nachrichten rufen in ihrer aktuellen Ausgabe (Februar 2009) unter dem Motto "Kraft schöpfen für die Arbeit im Weinberg des Herrn" zur am Freitag nach Fronleichnam (12. Juni 2009) beginnenden diesjährigen traditionellen Altötting-Wallfahrt auf. Nach einer vom Salzburger Weihbischof Laun gefeierten Messe im lateinischen Ritus folgt einen Tag später nach dem feierlichen Einzug aller Wallfahrer in die Basilika das Pontifikalamt mit Erzbischof Wolfgang Haas. Zum Abschluß am Sonntag spricht nach dem Choralamt Gabriele Kuby über "Gender Mainstreaming - Angriff auf die Schöpfungsordnung".

Breiten Raum nimmt in den IK-Nachrichten das Geschehen um die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Priesterbruderschaft St.Pius X. ein; unter anderem werden die wichtigsten Texte und Stellungnahmen des Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Giovanna Battista Re, die Erklärung des Generaloberen der Piusbrüder, Bischof Fellay, Auszüge aus einem Interview mit Weihbischof Tissier zum Zweiten Vatikanischen Konzil und zur Geschichte der Bruderschaft und Weihbischof Williamsons Äußerungen zur Judenvernichtung durch das Regime des Nationalsozialismus dokumentiert. Zitiert werden auch die Professoren Robert Spaemann und Georg May, die sich beide zurückhaltend optimistisch zur Aufhebung der Exkommunikation äußern, sowie kritische Kommentare zu Williamson aus der FAZ und der Welt.

Insgesamt bietet diese Dokumentation einen recht guten Überblick über die Ereignisse vor und nach der Entscheidung Papst Benedikts XVI. - vor allem, wenn man sich die an Erbärmlichkeit kaum noch zu überbietende Berichterstattung in unseren Medien in Erinnerung ruft. Von FAZ (eine rühmliche Ausnahme war hier nur Lorenz Jäger) und taz über Bild und Spiegel bis zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen überwog auch diesmal wieder eine an DDR-Verhältnisse erinnernde Einheitsmeinung, die von Hetze und Häme nur so triefte. Um so wichtiger sind daher objektive Berichte, die das Geschehen ohne die üblichen antikatholischen und antitraditionalistischen Scheuklappen dokumentieren und kommentieren.

Lesenswert ist auch ein Beitrag zur Tradition der Gewalt im Islam: "Kämpfen bis zum endgültigen Triumph". Der Göttinger Islamwissenschaftler Tilman Nagel belegt anhand einschlägiger Passagen des Koran und der Tausende Seiten füllenden arabisch-islamischen Universalgeschichte die "kriegerischen Züge" des Islam.

Ebenfalls berichtet wird über den Fall des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel im Südosten der Türkei, gegen das seit einiger Zeit eine beispiellose Kampagne geführt wird. So behauptet man zum Beispiel wahrheitswidrig, der Klerus hetze gegen die nationale Einheit der Türkei. Der Zentralrat der Armenier nannte Mor Gabriel bereits "ein neues Beispiel für die Verfolgung von Christen in einem Land, das in die Europäische Union strebt".

Anschrift: Pro Sancta Ecclesia. St.-Georg-Str. 7, 86833 Siebnach. Die Zusendung der "IK-Nachrichten" erfolgt kostenlos. Telefon: 0 82 49 / 9 01 06, Internet: www.pro-sancta-ecclesia.de

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