© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/09 20. Februar 2009

Meldungen

Böhmer fordert mehr Geld für Schulen

BERLIN. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer CDU), hat die Bundesländer aufgefordert, Schulen mit einem hohen Anteil von Einwanderern stärker zu unterstützen. "Die Schulen benötigen mehr Geld, mehr Lehrer und Schulsozialarbeiter sowie mehr Zeit", sagte die Staatsministerin in der vergangenen Woche. Böhmer appellierte an die Länder, ihre im nationalen Integrationsplan gemachten Zusagen zur Unterstützung von Schulen mit einem hohen Ausländeranteil einzuhalten. "Die Länder können dabei auch auf die zusätzlichen Mittel für Bildung aus dem Maßnahmenpaket der Bundesregierung zurückgreifen. Die mehr als 6,5 Milliarden Euro sollten verstärkt für Schulen mit einem hohen Migrantenanteil eingesetzt werden", forderte sie. Im Januar hatten 68 Direktoren von Berliner Schulen mit einem hohen Anteil von Schülern aus Einwandererfamilien (JF 5/09) mehr Geld gefordert und vor einem Kollaps ihrer Einrichtungen gewarnt.

 

Islamismus: Minister warnt vor Kämpfern

BERLIN. In Deutschland stehen nach Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes 30 bis 40 in Terrorcamps geschulte islamistische Kämpfer bereit. Darauf hat der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hingewiesen. Diese gewaltbereiten Extremisten seien "tickende Zeitbomben", sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Sie könnten jedoch nach geltendem Strafrecht als Teilnehmer eines Terrorlagers nicht belangt werden, warb Schünemann für die von der Großen Koalition geplante Gesetzesänderung, die bei der Opposition auf Vorbehalte stößt.

 

"Islamfeidlichkeit  kein "Rassismus"

BONN. Die evangelische Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher hat Behauptungen zurückgewiesen, wonach Islamfeindlichkeit die "gegenwärtig am meisten verbreitete Form von Rassismus in Deutschland" sei. Diese Auffassung vertreten der Koordinationsrat der Muslime und der Interkulturelle Rat in Deutschland in einer Pressemitteilung zu den Ende März stattfindenden Internationalen Wochen gegen Rassismus. Wie die Leiterin des Instituts für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, sei dieser Vorwurf der Versuch, eine Diskussion über bedenkliche Entwicklungen innerhalb des Islam in Deutschland zu verhindern. Zwar seien Muslime mitunter Pauschalisierungen und Vorverurteilungen ausgesetzt, allerdings stünden integrationsbereiten Muslimen höhere Schulen, Universitäten sowie alle Berufsfelder offen - ganz im Gegensatz zur christlichen Minderheit in islamisch geprägten Ländern.

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