© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/09 13. Februar 2009

Meldungen

Abgetriebene Föten sind jugendgefährdend

WEINHEIM. Als nicht mehr jugendgefährdend wird die Internetseite www.babycaust.de eingestuft. Das teilt der Lebensschutzverein "Initiative Nie wieder" mit, der die Seite betreibt. Die in Bonn ansässige Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien hatte die Seite auf den Index setzen lassen. Begründung: Die Darstellungen abgetriebener Kinder ohne Kopf oder mit abgetrennten Gliedmaßen seien "geeignet, die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu gefährden". Außerdem werde mit dem Begriff Babycaust ein Vergleich zwischen straffreien Abtreibungen und dem systematischen Massenmord an Juden durch die Nationalsozialisten aufgestellt. Die Bundesprüfstelle verlangte, daß der Vereinsvorsitzende Klaus-Günter Annen (Weinheim bei Heidelberg) entweder die Bilder abgetriebener Föten lösche und alle Hinweise zu Bildern von Abtreibungen entferne oder einen Alterscheck - wie bei Porno-Seiten - einbaue. Annen entfernte die Bilder. Gegenüber der Nachrichtenagentur idea bezeichnete er es als unverständlich, daß man im deutschen Internet zwar Bilder und Videofilme über Sex, Porno, Gewalt und sogar in der Ausstellung "Körperwelten" plastinierte Leichen anschauen könne, aber keine umfassenden Bildinformationen über getötete Babys erhalten dürfe. Annen will beim für die Bundesprüfstelle zuständigen Oberverwaltungsgericht Münster für eine unzensierte Freigabe seiner Bilder von Abtreibungsopfern kämpfen. Ganz aus dem Internet verschwunden sind Annens ursprüngliche Seiten nicht. Die Christlich Soziale Arbeitsgemeinschaft Österreichs dokumentiert sie unter www. babycaust.at.

 

Schirrmacher erhält Ludwig-Börne-Preis

FRANKFURT/MAIN. Der Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen, Frank Schirrmacher (49), erhält den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis. Überreicht wird ihm die Auszeichnung am 7. Juni in der Frankfurter Paulskirche. Ausgewählt hat den Preisträger die diesjährige Jurorin Necla Kelek (51). Die türkischstämmige Sozialwissenschaftlerin und Autorin wird auch die Laudatio auf Schirrmacher halten. In ihrer Begründung hieß es, immer wieder gelinge es Schirrmacher, unkonventionelle Themen zu lancieren. "Seine Arbeiten zum demographischen Wandel und der Einzug naturwissenschaftlicher Fragestellungen aus der Hirnforschung und der Gentechnik in die deutschen Feuilletons gelten als Meilensteine seines Wirkens", so die Jurorin. Der Ludwig-Börne-Preis ist der Literaturpreis der 1993 gegründeten Ludwig-Börne-Stiftung in Frankfurt. Mit dem jährlich an deutschsprachige Autoren verliehenen Preis soll an den Frankfurter Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne (1786-1837) erinnert werden, der als Wegbereiter der literarischen Kritik in Deutschland gilt. Die beiden letztjährigen Preisträger waren Alice Schwarzer und Henryk M. Broder.

 

Literaturarchiv erhält Schlinks Manuskripte

MARBACH. Der Schriftsteller Bernhard Schlink schenkt dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar seine literarischen Manuskripte und Korrespondenzen. Wie das Archiv am Montag mitteilte, befinden sich darunter auch die Handschriften zum Bestseller "Der Vorleser" (1995), der jetzt mit Ralph Fiennes und Kate Winslet in den Hauptrollen verfilmt wurde.

 

Sprach-Pranger

"Black History Month"

Motto einer Veranstaltungsreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, des Instituts for Culturual Diplomacy und des Goethe-Instituts, die bis zum 28. Februar in Berlin stattfindet

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