© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/09 13. Februar 2009

Meldungen

Sachsen zahlt für künstliche Befruchtung

DRESDEN. Sachsen will als erstes Bundesland kinderlose Ehepaare bei künstlichen Befruchtungen finanziell unterstützen. Laut Spiegel soll ab März der Eigenanteil bei künstlichen Befruchtungen übernommen werden, wenn die Paare verheiratet sind und die Ehefrau nicht älter als vierzig ist. Hintergrund ist die Gesundheitsreform von 2004. Seither übernehmen Krankenkassen nur noch fünfzig Prozent der anfallenden Kosten, und das auch nur für drei Versuche. Seitdem haben sich die Erstversuche bei künstlichen Befruchtungen in Deutschland halbiert. Gab es 2003 noch 34.000 Erstversuche, waren es 2004 nur noch 16.000. Allein in Sachsen waren zwischen 2003 und 2007 rund 1.700 künstliche Befruchtungen weniger zu verzeichnen. Deutschlandweit werden seit der Reform 6.000 Kinder weniger geboren. In Deutschland sind bis zu drei Millionen Ehepaare ungewollt kinderlos. Mittlerweile kündigte der Berliner Senat an, man werde sich dem Beispiel Sachsens nicht anschließen.

 

Bodenreform: Ausschuß hört letzte Zeugen

Potsdam. In der Affäre um die rechtswidrige Aneignung von Bodenreform-Grundstücken durch das Land Brandenburg (JF 7/08) hat der Untersuchungsausschuß des Landtages am Dienstag die letzten Zeugen angehört. Der Ausschuß, der im April dem Landtag seinen Abschlußbericht vorlegen will, untersucht die Hintergründe für die mehr als 10.000 Fälle, in denen sich das Land als Eigentümer von sogenanntem Bodenreformland ins Grundbuch hatte eintragen lassen. Der Bundesgerichtshof hatte dieses Verfahren als "sittenwidrig" bewertet.

 

Massengrab: Regierung will Aufklärung

BERLIN. Die Bundesregierung bemüht sich um eine Aufklärung der Hintergründe des in Marienburg entdeckten Massengrabes. Das geht aus ihrer Antwort auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Henry Nitzsche (parteilos) hervor. Demnach steht das Deutsche Generalkonsulat in Danzig wegen der in Marienburg gefundenen sterblichen Überreste von mehr als 1.800 Menschen im ständigen Gespräch mit den zuständigen polnischen Behörden. Inhaltlich geht es neben der Ermittlung der Hintergründe, die zum Tod der im Massengrab Verscharrten führten, auch um deren Bestattung. Hierfür sei der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeschaltet worden. Laut Bundesregierung handelt es sich bei den in Marienburg aufgefundenen Toten weit überwiegend um Ziviltote. Diese seien bei oder unmittelbar nach den Kämpfen um Marienburg am Ende des Zweiten Weltkrieges getötet worden oder infolge von "Hunger, Kälte oder Krankheit umgekommen".

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