© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/09 06. Februar 2009

Meldungen

Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

BERLIN. Erneuerbare Energien könnten in Zukunft fast die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs decken. Wie der Bundesverband Erneuerbarer Energien mitteilte, würden bereits im Jahr 2020 rund 47 Prozent des bundesweit benötigten Stroms aus regenerativen Quellen stammen. "Energie aus Wind, Biomasse, Wasser, Sonne und Geothermie", sagte BEE-Präsident Dieter Schütz, werde damit "das prägende Element unserer Stromversorgung". Gleichzeitig werde sich die Zahl der im Bereich der Erneuerbaren Energien vorhandenen Arbeitsplätze bis 2020 auf eine halbe Million verdoppeln. Engpässe für Stromlieferungen im Zuge der Abschaltung von Kernkraftwerken sehe man nicht. Deutschland verfüge laut BEE-Vorstandsmitglied Ralf Bischof über genügend "Speicher- und Pumpspeicherwasserkraftwerke". Hinzu kämen die bereits vorhandenen Bioenergie-Kraftwerke, welche "auf Basis der Brennstoffe Biogas oder Holz einspringen können, wenn Wind und Sonne ausblieben", wie Bischof ergänzte. Derzeit stammen rund 15 Prozent des produzierten Stroms aus regenerativen Quellen, während Kernkraftwerke über 22 Prozent erwirtschaften.

 

Zügige Verstaatlichung statt "Bad Bank"

BOSTON. Der bislang als wirtschaftsliberal geltende Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff hat die zügige Verstaatlichung von Banken gefordert. "Jede Bank, die Hunderte Milliarden Dollar an Staatsgeldern braucht, sollte besser verstaatlicht werden. Man sollte sie restrukturieren und dann den guten Teil schnellstmöglich reprivatisieren. Dieses Vorgehen ist wahrscheinlich bei mehreren großen Banken nötig", erklärte der frühere Chefökonom des Währungsfonds (IWF) in Spiegel online. "Ich weiß, das klingt unvorstellbar. Aber das, was gerade vor sich geht, ist unvorstellbar." Mit einer "Bad Bank", die den Geldinstituten ihre Giftpapiere vorläufig abkauft, würde man hingegen den Banken "Tonnen an Steuergeld schenken. Vielleicht 700 oder 800 Milliarden Dollar", warnte Rogoff. Doch "das Loch im Finanzsystem ist viel größer".

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