© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/09 06. Februar 2009

Meldungen

Arbeitslosenzahl deutlich gestiegen

NÜRNBERG. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar drastisch gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit berichtete, waren im Januar 2009 rund 3.489.000 Menschen arbeitslos. Damit waren über 387.000 Personen mehr ohne Erwerbstätigkeit gemeldet als noch im Dezember vorigen Jahres. Grund hierfür, so der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-Jürgen Weise, sei nicht nur die strenge Kälte. "Der konjunkturelle Abschwung", sagte Weise, "erreicht nun auch den Arbeitsmarkt. Die drei wichtigsten Indikatoren des Arbeitsmarktes entwickelten sich negativ." So sei nicht nur die Arbeitslosigkeit im allgemeinen gestiegen, auch die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen habe mittlerweile abgenommen. Ebenso sinke die Nachfrage nach freien Kräften auf dem Arbeitsmarkt drastisch.

 

Soros fordert Finanzmarktregulierung

NEW YORK. Der US-Investor George Soros sieht in synthetischen Finanzmarktprodukten wie den unregulierten Credit Default Swaps (CDS) eine Hauptursache der jetzigen Weltwirtschaftskrise. Mit CDS versicherten sich ursprünglich Anleger gegen Unternehmenspleiten, doch immer mehr wurden sie zum Spekula­tionsobjekt. "Die vorherrschende Meinung ist, daß CDS an regulierten Börsen gehandelt werden sollten. Ich bin der Ansicht, daß sie toxisch sind und nur auf Rezept verwendet werden sollten. Man könnte ihren Einsatz zulassen, um tatsächliche Anleihen zu versichern, aber - angesichts ihres asymmetrischen Charakters - nicht, um gegen Länder oder Unternehmen zu spekulieren", erklärte Soros in der Financial Times Deutschland.

 

Weltwirtschaft auf Tiefststand

WASHINGTON. Das globale Wirtschaftswachstum befindet sich auf dem tiefsten Stand seit 1945. Der Internationale Währungsfonds (IWF) mußte seine Zahlen erneut nach unten korrigieren und berechnete allein für dieses Jahr die im Zuge der Weltwirtschaftskrise zu erwartenden Verluste auf rund 1,7 Billionen Euro (knapp 2,2 Billionen Dollar). Noch Anfang Oktober ging man von lediglich 1,1 Billionen Euro an Verlusten aus. Man erwarte "den Stillstand des Weltwirtschaftswachstums", sagte IWF-Chefökonom Olivier Blanchard. Lag das prozentuale Wachstum 2008 noch bei 3,4 Punkten, befürchte man für 2009 einen Absturz auf unter 0,5 Prozent. Für Deutschland prognostizierte man einen Rückgang um 3,8 Punkte auf -2,5 Prozent. Um weiteren negativen Effekten vorzubeugen, fordert der IWF massive Finanzspritzen der betroffenen Staaten sowie eine erleichterte Kreditvergabe und warnte vor den "Risiken kalkuliert herbeigeführter Deflationen".

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