© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/09 06. Februar 2009

Meldungen

Exhumierung verzögert Baumaßnahmen

MARIENBURG/MALBORK. Die Exhumierung des Massengrabs in Marienburg (Malbork) dauert an. Derzeit werden noch immer Skelette aus dem Baugrundstück zutage gefördert, auf dem im Frühling der Bau eines Vier-Sterne-Hotels beginnen sollte. Der Investor, der Europäische Hypothekenfonds aus Warschau, hat sich inzwischen an die Stadt gewandt und um Verschiebung des Beginns der Bauarbeiten gebeten. "Das ist nur natürlich in einer Situation, in der die Exhumierung der Überreste noch nicht abgeschlossen ist", informierte Marienburgs Bürgermeister Andrzej Rychłowski. Offenbar ist geplant, an das ausgehobene Massengrab in irgendeiner Weise als Denkmal zu erinnern. "Während eines Gesprächs mit dem deutschen Generalkonsul habe ich einen ersten Vorschlag gemacht, an das Grab zu erinnern, was positiv aufgenommen wurde. Allerdings haben wir noch nicht über Form, Inhalt und Ort des Gedenkens gesprochen", sagte Rychłowski. Unterdessen hat sich ein ehemaliger Angehöriger der Luftwaffe bei der JUNGEN FREIHEIT gemeldet, der 1945 als 18jähriger zur Verteidigung der Marienburg eingesetzt war. Werner Bonfert glaubt, daß es sich bei den verscharrten Toten nicht um Marienburger Bürger handeln kann, "da diese bis auf wenige ausreichend Zeit zur Flucht hatten". Das Grab sei "mit Sicherheit nicht" angelegt worden, während die Wehrmacht die Marienburg noch hielt. Eher sei zu vermuten, daß es sich um spätere "von der Front überrollte Flüchtlinge aus dem Danziger Kessel handelt, die, von polnischen Milizen auf einen Todesmarsch getrieben, gestorben sind oder umgebracht wurden", teilte Bonfert der Redaktion mit.

 

"Britische Jobs für britische Arbeiter"

sellafield. "Britische Arbeiter sollten sich um Jobs in Großbritannien bewerben dürfen. In manchen Kraftwerken aber, Staythorpe zum Beispiel, stellen sie keine Briten ein", erklärte ein Streikender gegenüber dem Fernsehsender Euronews. In England regt sich heftiger Unmut gegen Arbeiter aus dem Ausland. Explizit in der Kritik steht die Auftragsvergabe des Total-Konzerns an das italienische Unternehmen Irem. Irem baut im ostenglischen North Lincolnshire eine Raffinerie und heuerte dafür Hunderte Arbeiter aus Italien und Portugal an. Hunderte traten aufgrund dessen - so unter anderem in der Atomanlage Sellafield - in den Ausstand. "Ein Alptraum für Premier Gordon Brown, der 'britische Jobs für britische Arbeiter' versprochen hatte", erklärte der TV-Sender. Unterdessen warnte Wirtschaftsminister Peter Mandelson vor Protektionismus: "Gesetz ist Gesetz, und das sieht die Freizügigkeit für alle in Europa vor. Davon können britische Arbeiter genauso profitieren wie die anderen europäischen Arbeiter."

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