© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/09 30. Januar 2009

Meldungen

SPD-Politikerin fordert "deutschen Obama"

Frankfurt/Main. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün hat sich anläßlich des Amtsantritts des neuen US-Präsidenten Barack Obama dafür ausgesprochen, daß in Deutschland mehr Zuwanderer politische Führungsämter übernehmen. "Denn hierzulande sind wir noch weit davon entfernt, Einwanderer in die höchsten Sphären des Staates aufsteigen zu lassen", schrieb sie in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die SPD-Politikerin kritisierte, daß im Bundestag nur wenige Migranten säßen und die Parteien sich nach wie vor schwer damit täten, sich für Zuwanderer zu öffnen. "Ein deutscher Barack Obama könnte zu einer Normalisierung beitragen und verhärtete Fronten aufweichen", schreibt Akgün weiter. Damit würde auch jenen Deutschen der Wind aus den Segeln genommen, "denen eine buntere Republik aus rassistischen und volksromantischen Gründen ein Dorn im Auge ist". Deutschland würden viele Barack Obamas guttun.

 

Neue Zweifel im Fall Mannichl

PASSAU. Im Fall der Messerattacke auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl wachsen die Zweifel, ob die Tat jemals aufgeklärt werden kann. In der vergangenen Woche hatte die Polizei die Phantombilder der mutmaßlichen Täter zurückgezogen. "Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen", heißt es in einer Pressemitteilung, "bestehen keine hinreichenden Anhaltspunkte mehr" für eine Beteiligung der gesuchten Personen. Für öffentliches Aufsehen hatten die Phantombilder gesorgt, da sie sehr auffällige Tätowierungen im Gesicht und am Hals der vermeintlichen Täter zeigten. Inzwischen ergaben sich Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugin. Weiterhin sucht die Polizei nach einem rund 1,90 Meter großen Mann mit Glatze oder sehr kurz geschnittenem Haar und einem Leberfleck oder einer Tätowierung am Hals. So beschrieb der Polizeichef Alois Mannichl den Täter, der ihn am 13. Dezember mit dem Messer angegriffen haben soll. Die Belohnung für Hinweise, die zur Festnahme des Täters oder der Tätergruppe führen, wurde unterdessen auf 20.000 Euro aufgestockt.

 

"Deutsche müssen nicht immer die Hand heben"

BERLIN. In der Diskussion über die mögliche Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen in Deutschland hat der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Bernd Siebert (CDU), Zurückhaltung angemahnt. "Die Deutschen müssen nicht immer ungefragt als erste die Hand heben", sagte er. Die Häftlinge sollten in den Vereinigten Staaten einem geordneten Verfahren zugeführt werden. Erst danach sollte die Europäische Gemeinschaft überlegen, ob sie freigesprochene Häftlinge aufnehmen will, die nicht in ihre Heimatländer zurückkehren können.

 

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Deutschlandpremiere sorgt für Diskussion
"Operation Walküre": Wird der Stau­enberg-Film Deutschlands Bild im Ausland verändern?

Ja, Hollywood versteht es, Geschichte in großen Bildern zu erzählen und so Sympathien zu wecken. 10 %

Ja, viele Menschen werden das erste Mal von Stauffenberg und dem deutschen Widerstand gegen Hitler erfahren. Das wird ihr Deutschlandbild positiv verändern. 41,7 %

Nein, im Ausland besteht häufig überhaupt kein Interesse daran, positive Aspekte der deutschen Geschichte zu entdecken. 20,8 %

Nein, ein einziger Film allein kann das über Jahrzehnte gepflegte negative Bild Deutschlands in der Welt nicht verändern. 27,6 %

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