© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/09 23. Januar 2009

Meldungen

Mobilisierung gegen Ostpreußenmuseum

Lüneburg. Linke Gruppen machen gegen das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg mobil und fordern die Schließung der Einrichtung. In einem im Internet verbreiteten Aufruf der linksextremistischen Antifaschistischen Aktion Lüneburg werden dem Museum "geschichtsrevisionistische und revanchistische Positionen" unterstellt. Die Einrichtung sei ein "Manipulationsinstrument" und "Nährboden für die extreme Rechte", heißt es in dem Aufruf unter der Überschrift "Den braunen Sumpf trockenlegen" weiter. Das 1987 eröffnete Ostpreußische Landesmuseum ist der Bewahrung und Erforschung der Geschichte und Kultur Ostpreußens verpflichtet und wird seit 1994 von der Ostpreußischen Kulturstiftung getragen. Für Ende Januar haben die Linksextremisten zu einer Kundgebung vor dem Museum aufgerufen.

 

"Neues Deutschland" entläßt Elsässer

BERLIN. Die Zeitung Neues Deutschland hat ihrem langjährigen Autor Jürgen Elsässer gekündigt. Als Grund nannte die Zeitung dessen "Volksinitiative gegen Finanzkapital" (JF 4/09). Für diese will Elsässer in eigenen Worten eine "Volksfront" aufbauen, die ausdrücklich "das national bzw. 'alt-europäisch' orientierte Industriekapital" mit einschließen soll. Das Neue Deutschland sieht hier eine Unvereinbarkeit mit den "tragenden redaktionellen Grundsätzen" des ehemaligen SED-Organs, da sich Elsässer "auf einen äußeren Feind" orientiert. "Wir unterstellen Elsässer nicht, ins rechte Lager übergewechselt zu sein, möchten aber nicht als Plattform für sein Vorhaben herhalten." Elsässers Initiative wurde zuvor bereits von der Fraktionsvorsitzenden der Linken im Bundestag, Petra Pau, heftig kritisiert.

 

Delmenhorst läßt Hotel abreißen

DELMENHORST. Das "Hotel am Stadtpark" in Delmenhorst wird abgerissen. Das Gebäude war 2006 von der Stadt gekauft worden, um die Umwandlung in ein NPD-Schulungszentrum zu verhindern (JF 49/06). Derzeit entsorge ein Abbruchunternehmen bereits die angrenzende Delmehalle. Das Hotel hatte 2006 deutschlandweite Bekanntheit erlangt, als der Hamburger Anwalt und heutige stellvertretende NPD-Vorsitzende Jürgen Rieger ankündigte, die Immobilie zu kaufen, um dort ein Schulungszentrum für seine Partei einzurichten. Die Stadt Delmenhorst hatte daraufhin das Hotel für rund drei Millionen Euro völlig überteuert gekauft. Einen Nutzer beziehungsweise Käufer konnte sie für das marode Gebäude jedoch nicht finden. Die Stadt erhofft sich nun, daß das Gelände nach einem Abriß leichter einen potentiellen Käufer findet, damit zumindest ein Teil der investierten Millionen gerettet werden kann. Ein eigenes Nutzungskonzept hat die Stadt laut dem NDR bislang noch nicht.

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