© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/08 05. Dezember 2008

Meldungen

ZDF zeigt Zweiteiler über Graf Stauffenberg

MAINZ. Nach dem Quotenerfolg der Reihe "Die Deutschen" setzt das ZDF auch 2009 auf historische Themen und startet im Januar mit einer Dokumentation über den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Das aus der Schule des ZDF-Haushistorikers Guido Knopp stammende Doku-Drama "Stauffenberg - Die wahre Geschichte" wird am 13. und 20. Januar 2009 jeweils um 20.15 Uhr gesendet. In dem Zweiteiler wechseln Spielszenen mit Augenzeugenberichten ab, in denen Stauffenberg durchgehend als heroische und vorbildliche Figur beschrieben wird. Zu Wort kommen Zeitzeugen, die über Stauffenbergs Leben berichten können: Kinder, Familienfreunde und Weggefährten, darunter auch der letzte lebende Mitverschwörer, der an der Seite Stauffenbergs den 20. Juli erlebte: Ewald von Kleist. Der erste 45-Minuten-Teil zeigt die Jugend des Berufsoffiziers in Süddeutschland sowie die Vorgeschichte des Attentats. Der zweite Teil zeichnet den Tag des Attentats nach bis zur Erschießung der Verschwörer im Berliner Bendlerblock. Der Film endet mit der Verschleppung der Familie Stauffenbergs durch die Nationalsozialisten und dem Wiedersehen zwischen Mutter und Kindern nach Kriegsende. Voraussichtlich Ende Januar soll auch der bereits seit den Dreharbeiten vieldiskutierte Film "Operation Walküre" mit Tom Cruise in der Rolle Stauffenbergs in den deutschen Kinos starten.

 

Kein Patent auf humane Stammzellen

MÜNCHEN. Das Europäische Patentamt in München hat eine Grundsatzentscheidung zu menschlichen Stammzellen getroffen. Demnach dürfen solche Stammzellkulturen, die nur mittels Zerstörung menschlicher Embryonen gewonnen werden können, in Europa kein Patent erhalten. Das Patentamt stütze sich bei der Entscheidung auf eine Richtlinie der EU und das Europäische Patentübereinkommen, teilte ein Sprecher des Amts am Donnerstag mit. Eine amerikanische Forschungsstiftung hatte ein Patent auf solche Stammzellen beantragt. Die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) und Greenpeace begrüßten die Entscheidung des Patentamts. Der Beschluß des Patentamts ist der Schlußpunkt in einem 13jährigen Verfahren. Nachdem die Europabehörde 1995 den Patentschutz für das Verfahren versagte, legte die US-Stiftung dagegen Widerspruch ein.

 

Rechtsstreit um Baader-Meinhof-Film

KÖLN. In dem Rechtsstreit um den Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" (JF 40/08) gibt es einen Einigungsvorschlag. Die 28. Zivilkammer des Kölner Landgericht hat vorgeschlagen, den Film um den Hinweis zu ergänzen, daß manche der dargestellten Szenen von der Realität abweichen könnten. Das Verfahren war von Ignes Ponto angestrengt worden, der Witwe des am 30. Juli 1977 in seinem Haus von RAF-Mitgliedern erschossenen Vorstandssprechers der Dresdner Bank, Jürgen Ponto. Frau Ponto wirft den Filmverantwortlichen Geschichtsfälschung vor. Die Ermordung ihres Mannes habe sie entgegen der Darstellung des Films aus nächster Nähe miterleben müssen. Filmproduzent Bernd Eichinger hatte dagegen erklärt, die Mordszene sei nach Abwägen aller zur Verfügung stehenden Informationen entstanden. Sollten Ignes Ponto und die beklagte Verleihfirma Constantin Film dem Einigungsvorschlag nicht zustimmen, will das Landgericht am 7. Januar 2009 ein Urteil verkünden.

 

Sprach-Pranger

"Saturday Morning Physics"

Titel einer Vortrags- und Veranstaltungsreihe unter anderem an Universitäten in Bremen, Bochum, Darmstadt, Göttingen und Kiel

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