© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/08 21. November 2008

Zitate

"Journalismus ist zuviel für einen Menschen, eine charakterliche Herausforderung, an der er nur zerbrechen kann. Waren die Verhältnisse eben nicht noch so, daß man nur in Lohn und Brot stand - na, sagen wir besser: in Bonus und Kaviar -, wenn man vorbehaltlos die freien Märkte besang? Und muß man nicht jetzt das Loblied auf den starken, eingreifenden, regulierenden Staat intonieren, sich selbst also diametral widersprechen? Das hält der stärkste Charakter nicht aus, weswegen man ihn im Korps der politischen Publizistik auch selten findet."

Florian Felix Weyh, Schriftsteller, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 13. November

 

"Es ist ein Irrweg, wenn Amerika so tut, als sei es der Meister der Demokratie, der allen anderen Staaten die Segnungen zuteil lassen werden will. Da ist eine ganze Menge Heuchelei dabei."

Egon Bahr, SPD-Politiker, in der  "Zeit" vom 13. November

 

"Wieso will man Albanien und Kroatien als Mitglieder haben? Die Nato sagt, dies sei eine politische Frage. Der grundlegende Fehler ist zu glauben, daß ein neues Mitglied auch die Identität des Westens annähme. Aber das Gegenteil ist der Fall, die Identität des Westens wird verwässert. Reichen nicht die Polen mit ihren ewigen Launen, muß es Saakaschwili sein, der die Nato in Kriege hineinzieht?"

Dmitri Rogosin, ständiger Vertreter Rußlands bei der Nato, in der "Welt" vom 13. November

 

"Afrika, das ist nicht nur in den Medien eine ununterbrochene Folge von Diktaturen, Bürgerkriegen, Vertreibungen und Verfolgungen, ob in Nigeria, dem Kongo, Burundi oder Simbabwe. Und wo vor einiger Zeit wenigstens im Süden des Kontinents nach dem Ende der Apartheid das Licht von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit leuchtete, erblicken wir heute ethnische Unruhen, Korruption und die Mißachtung demokratisch legitimierter Macht."

Alexander Gauland, Publizist, im "Tagesspiegel" vom 17. November

 

"Daß die bislang leider von keinem Spitzensozialdemokraten aufgehaltene (beeinflußbare?) Ypsilanti-SPD ihre Wut gegen Dagmar Metzger, Carmen Evertz, Silke Tesch und Jürgen Walter in einem Stil auslebt, der zu sozialistischen Einheitsparteien, aber nicht zur SPD paßt, belegt, daß in der Ypsilanti-SPD ein Geist weht, für den sich Müntefering, Steinmeier, Steinbrück, der nicht zu beneidende junge hessische Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel und Hunderttausende von Sozialdemokraten wahrscheinlich insgeheim schämen."

Reinhold Michels, Leitartikler, in der "Rheinischen Post" vom 15. November

 

"Wissen Sie, was die Basis für den Erfolg der Slowakei ist? Nicht Reformen. Denken Sie, Unternehmer kommen in unser Land, weil wir eine Flat Tax von 19 Prozent haben? Ganz und gar nicht. Unser Erfolg beruht darauf, daß die einfachen Menschen für sehr wenig Geld sehr hart arbeiten."

Róbert Fico, Postkommunist und slowakischer Ministerpräsident, im Wiener "Standard" vom 17. November

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