© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/08 17. Oktober 2008

Meldungen

Buchanan warnt Palin vor Einfluß der Neocons

Arlington. Der frühere Republikaner und Präsidentschaftskandidat Patrick J. Buchanan hat Sarah Palin vor dem gefährlichen Einfluß der Neocons gewarnt. "Die Neokonservativen legen Lippenbekenntnisse für den Lebensschutz ab, aber ihre Prioritäten liegen woanders", schrieb der Gründer des Politmagazins The American Conservative in einem gemeinsamen Offenen Brief mit den anderen Herausgebern an die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin. Sie warnen Palin vor einem Konfrontationskurs gegen den Iran und vor weiteren Provokationen gegen Moskau. Rußland sei "eine traditionelle halbautoritäre Großmacht, die auf die Wahrung ihres Einflusses im eigenen Hinterhof und ihres Ansehens in der Welt erpicht ist". Deswegen mische sich Moskau in die "Auseinandersetzungen aufrührerischer Staaten" an seiner Peripherie ein. "Gegen die Stationierung unseres Raketenschutzschilds in Polen widersetzt Putin sich aus denselben Gründen, aus denen wir etwas dagegen hätten, wenn Kuba oder Mexiko chinesische Abwehrraketen erhalten würden." Die vollständige deutsche Übersetzung des Briefes findet sich auf der JF-Internetseite: www.jungefreiheit.de

 

Warnung vor neuen Finanzmarkt-Regeln

Cambridge. Der türkische Ökonom Dani Rodrik hat vor unüberlegten neuen Vorschriften und Regulierungen für die Finanzmärkte gewarnt. Entscheidend sei jetzt die Frage: "Wo ging alles schief?", meinte der Harvard-Professor in der Financial Times Deutschland. "Wenn unsere Heilmittel die wahren Ursachen der Krise nicht angehen, könnte unser neu gefundener Regulierungseifer nicht nur die toxischen Arten von Finanzinnovationen auslöschen, sondern letztlich auch nützliche." Die Häuserblase sei nicht allein schuld an der Finanzkrise. "Die explosionsartige Zunahme der Menge besicherter Schuldverschreibungen und ähnlicher Wertpapiere ging weit über das zur Stützung der Hypothekenkredite erforderliche Maß hinaus. Dasselbe gilt für Credit Default Swaps (CDS), die sich von einer Versicherung zu einem Spekulationsinstrument entwickelten", so Rodrik. Vielleicht wäre es besser gewesen, Finanzminister Henry Paulson hätte auch bei Lehman Brothers getan, "was er bereits bei Bear Stearns gemacht hatte und ein paar Tage später bei AIG machen sollte: sie mit dem Geld der Steuerzahler retten. Die Wall Street hätte vielleicht überlebt, und den US-Steuerzahlern wären noch höhere Kosten erspart geblieben", erklärte Rodrik.

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