© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/08 05. September 2008

Meldungen

Ausschreitungen gegen Christen in Ostindien

Neu-Delhi. Die Mitte August eskalierten Spannungen im dicht bevölkerten Ostindien haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Vorigen Samstag sind bei einem Anschlag im Bundesstaat Jharkhand mindestens zwölf Polizisten umgekommen. Ihr Fahrzeug war etwa 160 Kilometer südlich der Hauptstadt Ranchi auf eine Landmine gefahren, die laut Behördenangaben von maoistischen Rebellen gelegt worden war. Im benachbarten Bundesstaat Orissa gibt es seit zwei Wochen gewalttätige Ausschreitungen von Hindus gegen die christliche Minderheit. Dabei wurden vorige Woche im Bezirk Kandhamal zunächst vier Kirchen sowie acht Christenhäuser angezündet und eine Missionsschule angegriffen. Vergangenes Wochenende gab es Gewaltexzesse in Bezirk Koraput, insgesamt soll es 14 Tote gegeben haben. Etwa 10.000 Christen sollen sich nun in neun Flüchtlingslagern der Regierung aufhalten. Hindu-Aktivisten machen Christen für den Mordanschlag vom 23. August verantwortlich, bei dem in Kandhamal ein Hindu-Führer und vier weitere Personen getötet wurden. Die Polizei vermutet hingegen maoistische Rebellen hinter der Tat.

 

Kroatien: Gedenktafel für Ustascha-Führer

AGRAM/ZAGREB. Ob die Mitte August im zentralkroatischen Sluin (Slunj) aufgestellte und kurz darauf wieder entfernte Gedenktafel für Oberst Jure Francetić ein juristisches Nachspiel haben wird, ist weiter unklar. Die Polizei der Gespannschaft Karlstadt (Karlovac) hat den dafür verantwortlichen US-Kroaten Josip Bašan zwar befragt, sieht aber bislang keine Handhabe für ein Strafverfahren. Im Juli 2000 war erstmals ein Francetić-Denkmal errichtet worden. 2004 wurde es auf Geheiß der kroatischen Regierung abgebaut, da es dem Ruf des EU-beitrittswilligen Landes schaden würde. Francetić engagierte sich seit den 1930er Jahren für die kroatische Unabhängigkeit. Nach der Ausrufung des mit Deutschland verbündeten Unabhängigen Staates Kroatien baute er 1941 die Schwarze Legion (Crna Legija) der Ustascha auf. Francetić wurde später bei einem Partisanenangriff tödlich verwundet und starb 1942 in Sluin.

 

Erstes zweisprachiges Ortsschild in Schlesien

OPPELN. Lubowitz (Kreis Ratibor/Racibórz) hat diese Woche als erste Ortschaft in Oberschlesien ein zweisprachiges Ortsschild erhalten. Neben der polnischen Bezeichnung Łubowice steht dort nun auch der deutsche Name. Möglich macht dies das polnische Minderheitengesetz von 2004. Näheres findet sich beim Lubowitzer Eichendorff-Verein (www. eichendorffzentrum.de). Der deutsche Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff wurde am 10. März 1788 in dem Dorf geboren.

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