© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/08 25. Juli / 01. August 2008

Meldungen

Schwarzer Kandidat hat schlechtere Chancen

WASHINGTON. Nach Ansicht des US-Erfolgsautors John Gri­sham wird der demokratische Senator Barack Obama bei den Präsidentschaftswahlen seinem republikanischen Konkurrenten John McCain unterliegen. "Sobald die Amerikaner in der Wahlkabine sitzen, stehen sie nicht mehr zu ihrer Offenheit. Für einen schwarzen Kandidaten gibt es deshalb keine Chance, so viel steht fest", erklärte der 53jährige Jurist dem Magazin Vanity Fair. "Die Republikaner werden ihre Rassismuskarte ausspielen und gewinnen", meinte Grisham. Eine vorige Woche im Fachmagazin Journal of Applied Psychology (92, 4/2007) veröffentlichte Gemeinschaftsstudie unter Leitung von Ashleigh Shelby Rosette von der Duke University untermauert Grishams Prognose. Demnach sind für die Mehrheit der US-Bürger erfolgreiche Führungskräfte automatisch Weiße. Diese Assoziation gelte sogar unabhängig von der Rasse, erklärte Koautor Geoffrey Leonardelli von der Rotman School of Management in Toronto. Dies gelte auch für das US-Präsidentenamt, das traditionell in der Hand von weißen Männern sei, erläuterte Rosette. Es gebe quasi einen "white standard of leadership" für dieses Amt. Obama als Afroamerikaner sei daher kein "leader prototype".

 

McCain weiter gegen Abzug aus dem Irak

BAGDAD/KABUL. Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain hat den von Barack Obama versprochenen Rückzug aus dem Irak als Wahlkampftaktik kritisiert. Der Truppenabzug könne nur situationsabhängig erfolgen, nicht aus einem "künstlichen, politisch inspirierten" Zeitplan heraus, erklärte McCain vorige Woche bei einem Auftritt in Kansas City. Der Erfolg im Irak sei nach wie vor brüchig, ein US-Abzug würde im Irak Chaos hinterlassen und den Einfluß des Iran stärken. Obama blieb indes auch nach seinem Treffen mit dem irakischen Premier Nuri al-Maliki am Montag in Bagdad bei seiner Rückzugsankündigung. Statt dessen forderte er erneut, das US- und Nato-Engagement in Afghanistan massiv auszuweiten.

 

Volksabstimmung über die Homo-Ehe rechtens

Sacramento. In Kalifornien wird es parallel zu den Präsidentschaftswahlen eine Volksabstimmung über die Homo-Ehe geben. Zwei Monate nach der Aufhebung des Verbots gleichgeschlechtlicher Ehen hat das oberste Gericht am Mittwoch eine Klage von Homoaktivisten gegen das Referendum abgewiesen. Beim ersten Referendum im Jahr 2000 hatten 61 Prozent für ein Verbot der Homo-Ehe votiert. Diesmal soll über den Gesetzesartikel entschieden werden: "Nur eine Ehe zwischen Mann und Frau ist in Kalifornien gültig oder wird anerkannt."

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