© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/08 25. Juli / 01. August 2008

Meldungen

Künneth-Preis für Malatya-Hinterbliebene

Nürnberg. Für ihre Vorbildlichkeit im Glauben erhielt am Sonntag die Witwe des im April 2007 im osttürkischen Malatya grausam ermordeten deutschen Missionars Tilmann Geske vor rund 150 Anwesenden den Walter-Künneth-Preis der konservativen Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis (KSBB). Susanne Geske hatte den Mördern schon wenige Stunden nach der Tat öffentlich vergeben und die Worte Jesus Christi zitiert: "Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Die fünf Männer stehen inzwischen vor Gericht. Noch ist der Tathergang nicht zweifelsfrei geklärt. Tilmann Geske und zwei türkische Mitarbeiter wurden mit zahlreichen Messerstichen und durchgeschnittenen Kehlen gefunden. Möglicherweise sind sie über mehrere Stunden gequält worden. Die Laudatio auf Susanne Geske hielt der Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher. Susanne Geske ist die fünfte Preisträgerin der nach dem Erlanger Theologieprofessor Walter Künneth (1901-1997) benannten Auszeichnung.

 

Zollitsch spricht sich für kleinere Moscheen aus

BERLin. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, hat die Moslems in Deutschland zu mehr Bescheidenheit aufgerufen. So sollten die in Deutschland
gebauten Moscheen nicht größer sein als notwendig, forderte er in der kirchlichen Gesprächssendung "Apha und Omega", die von verschiedenen privaten Fernsehsendern ausgestrahlt wird. Nach Auffassung von Zollitsch könnten allzu hohe Minarette in der
Bevölkerung als aufdringlich empfunden werden und Distanz und Argwohn hervorrufen. Der Erzbischof zeigte sich zugleich besorgt über die Aufgabe von katholischen und evangelischen Gotteshäusern in Deutschland. Dadurch sei das christliche Element in der Gesellschaft nicht mehr so gut sichtbar.

 

Abhörzentrale ohne Beteiligung des BND

Berlin. Der Bundesnachrichtendienst (BND) will sich nicht an der von Innenstaatssekretär August Hanning geplanten Abhörzentrale von Polizei und Nachrichtendiensten beteiligen. Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zufolge werde allerdings ein BND-Mitarbeiter als Leiter eines Aufbaustabes an das Innenministerium ausgeliehen. Eine weitere Einbindung des BND sei aber nicht geplant. Die vom Bundesinnenministerium geplante Abhörzentrale solle bis zum kommenden Jahr beim Bundesverwaltungsamt in Köln eingerichtet werden.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen