© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/08 11. Juli 2008

Ende Der Koalition in Österreich
Ratlos und unfähig
von Ewald Stadler

Die letzten eineinhalb Jahre der Großen Koalition zwischen SPÖ und ÖVP waren verlorene Monate für das Land. Diese Koalition war durch gegenseitige Blockade gekennzeichnet; durch Führungslosigkeit, durch inhaltliche Ratlosigkeit und durch Konsensunfähigkeit!

Man kann eben nicht mit den Methoden der Spaßgesellschaft eine Regierung führen. SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer wollte nur Bundeskanzler sein und das Amt und seine Benefizien genießen, das hätte ihm vollauf genügt. Daß er dabei auch politisch führen sollte, ist ihm bis zum Schluß ein Rätsel geblieben. Ein politisches Wollen war bei ihm so gut wie nicht vorhanden.

Auf der anderen Seite der Koalition hat die ÖVP diese immer nur als Verlegenheitsergebnis eines Wählerirrtums aus dem Jahre 2006 gesehen und deshalb alles getan, um sie zum frühestmöglichen Zeitpunkt scheitern zu lassen. Im "Platzenlassen" von Koalitionen hat die ÖVP ja mittlerweile eine gewisse Meisterschaft, wenn man sich die von ihr vorzeitig erzwungenen Wahlen der Jahre 1995, 2002 und nunmehr 2008 vor Augen führt. Dies sollte sich jeder merken, der mit der ÖVP eine Zusammenarbeit erwägt.

 

Mag. Ewald Stadler war Volksanwalt der FPÖ und ist Nationalratsabgeordneter.

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