© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/08 04. Juli 2008

Meldungen

Deutsche zweifeln an der Demokratie

BERLIN. Jeder dritte Deutsche zweifelt daran, daß Demokratie Probleme löst. Laut einer Studie im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung könne sich zudem fast jeder Zweite vorstellen, bei der nächsten Bundestagswahl  nicht abzustimmen, berichtet der Bremer Kurier am Sonntag unter Berufung auf die Untersuchung des Münchner Instituts Polis/Sinus. "Ich fürchte, rund ein Drittel der Menschen hat sich schon von der Demokratie verabschiedet", sagte Frank Karl von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Während in ganz Deutschland jeder Dritte glaubt, daß Demokratie keine Probleme mehr löst, sind in Mitteldeutschland sogar 53 Prozent der Bürger dieser Ansicht. Demokratiekritisch äußern sich laut Studie nicht nur wirtschaftlich schwächere Schichten. Offenbar sei der Glaube an das politische System insgesamt dramatisch zurückgegangen.

 

Morddrohungen gegen Islamkritiker Ulfkotte

BERLIN. Der Islamkritiker Udo Ulfkotte und seine Frau stehen nach zahlreichen Mordaufrufen gegen sie unter Polizeischutz. Ulfkotte sagte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT, er und seine Frau befänden sich nun an einem geheimgehaltenen Ort in Deutschland. Hintergrund ist ein Video, das auf der Internetplattform Youtube veröffentlicht wurde. Dieses enthielt laut der Staatsanwaltschaft Koblenz "volksverhetzende und den Islam schmähende" Inhalte. Unter anderem sei darin dazu aufgerufen worden, alle Türken zu vergasen. Das Video enthielt zudem einen konkreten Verweis auf das Ehepaar Ulfkotte. "Wir haben aber nicht das geringste damit zu tun", sagte Ulfkotte der JF. Binnen kürzester Zeit wurde jedoch in zahlreichen Kommentaren auf Youtube zur Ermordung von Ulfkotte und seiner Frau aufgerufen. Seitdem stehen sie nach eigenen Angaben unter Polizeischutz, was die Staatsanwaltschaft weder bestätigen noch dementieren wollte, da man sich nicht über "eventuelle Schutzmaßnahmen äußern" werde, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Hund. Allerdings wurde die Sperrung des Videos veranlaßt, und man will nun gegen die Verantwortlichen vorgehen.

 

Imame häufig schlecht ausgebildet

Köln. Islamische Geistliche sind offenbar nur unzureichend auf ihren Aufenthalt in Deutschland vorbereitet. Sie können daher kaum zur Integration türkischer oder arabischer Einwanderer beitragen, berichtet der Spiegel unter Berufung auf eine Untersuchung des Duisburger Sozialwissenschaftlers Rauf Ceylan. Demnach gehören bis zu 20 Prozent der Geistlichen einer fundamentalistisch-konservativen Strömung an. Da viele islamische Prediger über keine wissenschaftliche Ausbildung verfügten, seien sie anfällig für "oberflächliche Interpretationen". Aus den Reihen dieser "Laien-Theologen" rekrutierten sich laut Ceylan nicht selten Extremisten.

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