© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/08 04. Juli 2008

Zitate

"Zwischen der indirekten Teilhabe des Bürgers an der EU-Politik durch seine Teilnahme an den nationalen Wahlen in seinem Heimatland einerseits und der nachträglichen Scheinpartizipation zur Absegnung von Verträgen in Referenden andererseits klafft eine gigantische Lücke. Der Unionsbürger spürt dies. Wenn er in seinem eigenen Land zur Wahl geht, dann hat er gerade noch das Gefühl, am Ergebnis des Urnengangs mitgewirkt zu haben."

Jan Techau, Leiter des Oppenheim Zentrums für Europäische Zukunftsfragen, am 24. Juni im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios

 

"Die Debatte darüber, was man Einwanderern zumuten darf, verläuft nach einem sehr deutschen Muster. Während es in jedem Kegel- und Seglerverein klar ist, daß diejenigen, die aufgenommen werden möchten, die Statuten besser kennen müssen als diejenigen, die schon länger dabei sind, während Konvertiten immer mehr abverlangt wird als Gläubigen, die schon als Christen, Juden oder was auch immer geboren wurden, möchten die Alt-Deutschen auf keinen Fall die Neu-Deutschen diskriminieren."

Henryk M. Broder, Publizist, in der  "Weltwoche" 25/08

 

"Daß man bei der Weiterentwicklung der europäischen Integration immer wieder Rückschläge einstecken muß, wissen wir seit Jahrzehnten. Wir wissen aber auch, daß diese Hindernisse immer überwunden wurden. Wir werden auch das irische Problem überwinden."

Günter Verheugen, EU-Kommissar, in der "Landeszeitung Lüneburg" vom 26. Juni

 

"Die immer wieder gern beschworene demokratische Debattenkultur hat hier kaum Wandel geschaffen, wenn der - in der Sache auch noch falsche - Generalverdacht des 'Nationalkonservativismus' ausreicht, ein Lebenswerk in den Orkus zu befördern. Was heute Ritter und Hoepner geschieht, kann morgen Bismarck und Stresemann treffen. Warum soll eine emanzipierte Demokratin künftig in die Bismarckstraße einbiegen, wo der Reichsgründer doch weder Demokrat noch Feminist war und Stresemann nie die Ostgrenze des Versailler Vertrages von 1919 akzeptiert hat."

Alexander Gauland, Publizist, im "Tagesspiegel" vom 30. Juni

 

"Schwarzrotgoldene Wimpel oder Hawaiketten sind tatsächlich zunächst nicht politisch. Das Ganze auf einen 'Partyotismus' zu reduzieren, und nach WM oder EM wieder wegschließen zu wollen, greift aber auch zu kurz. Wenn das Mitsingen der Nationalhymne keinem mehr merkwürdig oder peinlich vorkommt, hat sich gesellschaftlich und damit politisch etwas verändert."

Volker Kronenberg, Patriotismus-Forscher, im "Bonner Generalanzeiger" vom 30. Juni

 

"Nach all dem Gerede und Getue der letzten Jahre ist niemand mehr bereit, dem Geschwätz der EU-Apparatschiks zu folgen und dem Ziel - europäischer Einheitsstaat und europäisches Einheitsvolk - irgendeinen Reiz abzugewinnen."

Peter Gauweiler, CSU-Bundestagsabgeordneter, am 1. Juli gegenüber cicero.de

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