© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/08 04. Juli 2008

Multikulturellegesellschaft
Begriffsstutzig
von Rolf Stolz

Kreuzberger Nächte sind lang. Die Geduld der Kreuzberger halb­intellektuellen Kleinbourgeoisie mit kulturbereichernden, aber bildungsfernen Mitbürgern und deren Kindern ist nicht ganz so lang. Jene Leute, die unser Land mit dem multikulturellen Katastrophenmodell beglücken, wollen ihre Kinder nicht in Schulen schicken, wo mehr als die Hälfte Ausländer sind, das Faustrecht gilt und die deutsche Minderheit sich erst einmal behaupten müßte. Der taz-Mitbegründer Max Thomas Mehr, dessen Tochter nicht an die gewünschte Grundschule durfte, rief zu einem Treffen in der Passionskirche zwecks Privatschulplänen auf.

Nun, diese seltsamen Heilande haben die Kreuze selbst gezimmert, die an ihrem Leidensweg stehen. Begriffen haben sie nichts, denn sie predigen weiter für ungehemmte Zuwanderung und freie Ghetto-Bildung, wollen aber deren Folgen anderen aufhalsen.

Wenn sie ein Minimum an politischer Moral hätten, würden sie offensiv für die notwendigen Schritte eintreten: Sprachkurspflicht für Migranteneltern, kopftuchfreie Schule, Maximalanteil nichtdeutscher Kinder 30 Prozent in allen Schulen, Deutsch als einzige Umgangssprache in der Schule.

 

Rolf Stolz war Mitbegründer der Grünen und lebt heute als Publizist in Köln.

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