© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/08 20. Juni 2008

Meldungen

Atom- und Solarenergie mittelfristige Gewinner

NEW YORK. Der US-Ökonom Jeffrey Sachs hält das Energieproblem für grundlegender als die sich verschärfende Ernährungskrise (JF 25/08). "Die Nahrungsmittelpreise sind auch wegen der Biospritdiversion explodiert, teilweise auch, weil die Transportkosten sehr viel höher geworden sind und sich die Kosten für Dünger verdreifacht haben", erklärte der Professor von der New Yorker Columbia University im Wiener Profil. In Zukunft werde es nicht mehr genug Öl geben, um die steigende Nachfrage bei vernünftigen Preisen zu stillen. "Wir werden ohne fossile Kraftstoffe nicht auskommen, aber wir müssen massiv alternative Energien erschließen", so Sachs. Nuklear- und Solarenergie würden mittelfristig die Gewinner sein, "in einem Ausmaß, das weit über unsere heutigen Vorstellungen hinausgeht". Andere Alternativen sehe er nicht: "Entweder wir finden technologische Lösungen, oder die Bürger der entwickelten Gesellschaften reduzieren ihren Lebensstandard dramatisch", erläuterte der Direktor des Earth Institute und Uno-Beauftragte für die Millennium-Entwicklungsziele (MDG).

 

Insekten unverzichtbar für die Landwirtschaft

BONN. Anläßlich der Diskussion um den Erhalt der Artenvielfalt hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf die Schlüsselfunktion der mindestens 300.000 Arten von Blütenbestäubern hingewiesen. "Sie bestimmen das Schicksal vieler wildlebender Pflanzenarten, zahlreicher Kulturpflanzen  und von zahlreichen Tierarten, die von den Früchten der Pflanzen leben. Rund 35 Prozent der Welt-Nahrungsproduktion hängen von blütenbesuchenden Insekten ab", heißt es in einer BfN-Mitteilung. Hauptbestäuber seien die großen Gruppen der Hautflügler (Bienen u.a., Hymenoptera), auch bei mindestens 71 Fliegenfamilien sei Blütenbestäubung bekannt. Auch Schmetterlinge, 45 Fledermausarten, 36 Arten von Säugetieren, 26 Kolibri-Arten und rund 80 weitere Vogelarten bestäuben Blüten. Das BfN sieht jedoch noch erheblichen Forschungsbedarf: "Viele Bestäubersysteme - selbst von Kulturpflanzen - sind nicht bekannt; die Ursachen des Bestäuberrückgangs und die Auswirkungen neuer Belastungen durch Klimawandel und Landnutzungsänderungen sind zusätzliche Gefährdungen", warnt das BfN.

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