© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/08 13. Juni 2008

Leserbriefe

Zu: "Eingeschränkte Meinungsfreiheit" von Felix Krautkrämer, JF 24/08

Polenlärm und Polenbegeisterung

Zu den letzten Ereignissen, die das Verhältnis Polens zu Deutschland betreffen - Streit um das Zentrum gegen Vertreibungen, Behinderung von Frau Erika Steinbach (Bund der Vertriebenen) an der Potsdamer Universität, Karikaturen zur deutschen Fußballnationalmannschaft und polnische Presseäußerungen, die für ein polnisch-französisches Bündnis gegenüber einem erstarkenden, mit Rußland verbundenem Deutschland werben -, fallen mir nur die Aussagen des deutschen Dichters Ernst Moritz Arndt aus seinem fliegenden Blatt "Polenlärm und Polenbegeisterung" von 1848 ein.

Arndt zitiert einen alten Professor in Jena, der in bezug auf die Ereignisse von 1789 in Frankreich gesagt habe: "Meine Herren, die Französische Revolution hat eigentlich nur drei Arten von Menschen zu Anhängern: Studenten, Kaufmannsdiener und junge Leute."

Diese drei Arten von deutschen Polenanhängern nennt Arndt dann: die Unwissenden, die Narren und die Schelme!

Mir scheint diese Aussage auch noch heute gültig zu sein.

Prof. Dr. Karl-Heinz Kuhlmann, Bohmte

 

 

Zu: "Laßt die Fahnen draußen!" von Michael Paulwitz, JF 24/08

Harmlose, brave Fähnchen

Grundsätzlich stimme ich dem Artikel zu - es ist erfreulich, wenn bei internationalen Sportereignissen in Deutschland die deutsche Fahne gezeigt wird. Es ist ein Stück wiedergewonnener Nationalstolz.

Aber genügt das? Es ist immer noch dabei ein "Unterton": "Wir sind doch so brav und politisch korrekt, Herr Lehrer, dürfen wir dann auch wenig die Fahne zeigen?"

Ich finde es aber auch nicht gut, wenn die Fahne ständig am Gartenhäuschen oder am Auto hängt! Wie wäre es aber, wenn man an bestimmten Gedenktagen die Fahne zeigen würde. Es biete sich an der 3. Oktober und der 17. Juni als Gedenktage für den Kampf um die deutsche Freiheit.

Götz Erberbach, Notzingen

 

 

Zu: "Anlässe zur gründlichen Selbstreflexion" von Klaus Motschmann, JF 24/08

Endlich eine Nation werden

Deutschland ist von Feinden "umzingelt": Polen unterläßt trotz großer Geldgeschenke von Frau Merkel keine einzige Haßtirade gegen Deutschland, ausländische Hasadeure kaufen deutsche Firmen und deutsche Immobilien auf, durch Lug und Trug schleicht sich der Islamismus nach Deutschland, nach Europa. Doch die furchterregendsten Feinde sitzen mitten unter uns: Die alten SED-Genossen, die Stasiaktivisten, die Kommunisten, die altgewordenen 68er in ihren Funktionen und alle ihre kleinen Mitläufer, die eigentlich nichts wissen und nichts beurteilen können.

Vor 150 Jahren schrieb der Schlesier Joseph Freiherr von Eichendorff: "Gott hat uns ein Vaterland wiedergeschenkt, es ist nun an uns, dasselbe treu und rüstig zu behüten und endlich eine Nation zu werden." Wie zeitlos wahr, obgleich Schlesien und die anderen ostdeutschen Provinzen heute fehlen.

Barbara Berger, Dortmund

Zu: "Eingeschränkte Meinungsfreiheit" von Felix Krautkrämer, JF 24/08

Radikale bestimmen wieder

Wir sind schon weit gekommen in Deutschland. Radikale Gruppen (von wem auch immer gesteuert) bestimmen wieder, wer, wo, wann, was sagen kann. Das ist der Anfang vom Ende der Demokratie. Erika Steinbach sollte viel öfter und intensiver auf die ethnische Säuberung weiter Teile traditionell deutschen Staatsgebietes nach dem Zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen systematischen Ermordung von Millionen unschuldiger Zivilisten aufmerksam machen.

Harald Mittler, Ypacarai, Paraguay

 

Das läßt Böses ahnen

Es ist immer das gleiche Lied: Hätten Radikalinskis der NPD einen Vortrag von Gesine Schwan gestört, der Aufschrei der Gutmenschen in den Medien wäre unbeschreiblich gewesen. Jedoch blieb der linke Terror gegen Erika Steinbach weitgehend unbeachtet. Ist ja politisch durchaus korrekt, mißliebige Personen in ihrem Recht auf freie und ungehinderte Meinungsäußerung zu hindern: eben Demokratie nach linkem Gusto.

Dieses Verhalten des Allgemeinen Studentenausschusses und angeschlossener kommunistischer Partner ist widerlich und läßt Böses ahnen, wenn es dann zu Rot-Rot-Grün kommt. Armes Deutschland.

Claus J. Hoffmann-Reese, Rheine

 

Nötige Schritte einleiten

Wird denn die zuständige Aufsichtsbehörde - das Ministerium für Bildung und Forschung in Brandenburg unter Frau Wanka - die nötigen Schritte einleiten? Offensichtlich kommt diese Universität nicht dem nach, was man von einem mit öffentlichen Geldern geförderten Bildungsinstitut erwarten kann - die planmäßige Durchführung einer von der Uni selbst organisierten Vortragsreihe!

Andrea Dickerson, Abilene, Kansas, USA

 

 

Zu: "Pseudointellektuelle 'Brückentheorien'" von Klaus Hornung, JF 23/08

Weit nach links gerückt

Offenbar wird nun auch für Jugendliche das Erlebnis der freien Meinungsäußerung immer seltener. Ein Beispiel aus dem "schülerVZ" mit einigen Hunderttausenden registrierten Benutzern macht dies besonders deutlich. Zum wiederholten Male wurde die Gruppe der JF-Leser ohne Begründung gelöscht. Ein Unding, und der Verdacht liegt nahe, daß dies wohl von einigen linkslastigen Admins vorgenommen wurde, die die JF als zu rechts eingestuft haben. Besorgniserregend ist außerdem, daß Gruppen von Linksradikalen und Kommunisten weiter zu finden sind.

Daß Extremismus von außen in solchen Foren nichts zu suchen hat, ist richtig. Dennoch kann es nicht sein, willkürlich konservative Ansichten als radikal einzustufen und gleichzeitig Linksaußen-Gruppen zu billigen. Hier wird einmal mehr ersichtlich, wie weit die Medien nach links gerückt sind.

Malte Lübke, Göhl

 

 

Zu: "Trennung auf Raten" von Paul Rosen, JF 23/08

Volksentscheid einführen

Dieses parteipolitische Hin und Her zur Nominierung eines neuen Bundespräsidenten ist fast nicht mehr zu ertragen. Als ob es nichts Wichtigeres zu geben scheint, werden hier Machtspiele ausgetragen, in denen sich die eine Partei wieder besser als die andere etablieren möchte. Man sollte der Politik dieses Selbstdarstellungsspielzeug endlich wegnehmen und in solchen Fällen den Volksentscheid einführen.
 

Sven Hauke Ericksen, Tegernsee

 

 

Zu: "Verrat an der Familie" von Jürgen Liminski, JF 23/08

Natürliche Instinkte verloren

Es ist leider erstaunlich, daß "der Bundeskonsumbürger männlich/weiblich" keine Probleme damit hat, daß sich eine andere Person - gemeint ist der Staat - seiner Kinder bemächtigt. Wie tief muß eine Ideologie in die Menschen eingedrungen sein, daß natürliche Instinkte schon verloren zu sein scheinen. Hier eine Änderung herbeizuführen wird ebenfalls viele Jahre dauern. Die Köpfe unseres Volkes für ein neues Gemeinwesen, welches den Namen auch verdient, zu gewinnen, ist nun unsere höchste Pflicht!

Alexander Burggräf, Hörsingen

 

Das wäre ein schwerer Fehler

Wenn die Linken mit dem Motto "Für eine solidarische Gesellschaft" werben, dann war und ist das eine Lüge, denn die Linke will den solidarischen Staat und nicht die solidarische Gesellschaft. Jürgen Liminskis Artikel erzeugt bei mir den Eindruck, finanzielle Unterstützung für die Familien durch die öffentliche Hand sei ein geeignetes Mittel zur Besserstellung der Familien. Das wäre ein schwerer Fehler, der den Unterschied zwischen Staat und Gesellschaft ignoriert. Der einzige Weg ist die finanzielle Nichtbelastung der Familie durch den Staat.

Die Eberswalder Stadtverordnetenversammlung beschloß vor einigen Wochen ein kostenloses Frühstück in einer der Eberswalder Schulen, so daß Kinder, die zu Hause nichts bekommen, in der Schule frühstücken können.

Das ist kurzfristig human, entzieht - wie jede andere staatliche, sozial orientierte Leistung auch - der Gesellschaft jedoch auf Dauer soziale Funktionen und verlagert sie auf den Staat; wie schon ein Großteil der sozialen Funktionen zumindest finanziell in der Hand des Staates sind.

Nicht für jeden ist die Freiheit ein unmittelbar elementares Gut neben der Grundversorgung. Die Freiheit "von etwas" und "zu etwas" wird auch unterschiedlich gewichtet. Man sollte zur Kenntnis nehmen, daß der Preis, den man für eine Bindung an den Staat (die Bevormundung durch diesen) entrichtet, von sehr vielen Menschen gern bezahlt wird. Sie haben auch überhaupt kein Problem mit staatlicher Überwachung ("Ich habe ja nichts zu verbergen").

Ich behaupte, die DDR gäbe es heute noch, wenn sie keine Versorgungsengpässe gehabt und Ungarn die Grenzen nicht geöffnet hätte.

Hans Maier, Berlin

 

 

Zu: "Koalition beenden" von Norbert Geis, JF 23/08

CSU bundesweit ausdehnen

Norbert Geis (CSU) schlägt einen Austritt der Unionsparteien aus der Koalition vor. Das würde angesichts des Schielens der SPD nach einem Bündnis mit der Linken als potentiellem Koalitionspartner nach der Bundestagswahl 2009 ein Befreiungsschlag sein, der möglicherweise zu vorzeitigen Neuwahlen führen würde.

Sollte es dazu kommen, wäre die CSU gut beraten, das konservative Wählerpotential auszuschöpfen und damit eine linke Mehrheit zu verhindern, den seinerzeitigen Beschluß, ihre politische Tätigkeit auf Bayern zu beschränken, rückgängig zu machen und zur Ausschöpfung des in der Merkel-CDU nicht vorhandenen Wähler-Potentials aus ihrer "splendid isolation" herauszutreten und sich als gesamtdeutsche Partei zu etablieren - selbst dann, wenn die CDU in diesem Fall einen CDU-Landesverband in München gründen sollte.

Albrecht von Kalm, Unkel

 

 

Zu: "Gegen jede Bagatellisierung" von Reinhard Gnauck, JF 23/08

Warum vertrieben?

Wenn es stimmt, daß die Deutschenvertreibung die Folge nationalsozialistischer Verbrechen war, warum sind dann die Ungarndeutschen vertrieben worden? Ungarn war doch mit dem nationalsozialistischen Deutschland verbündet!

Franz Wesner, Dortmund

 

 

Zu: "Der kalte Putsch" von Michael Paulwitz, JF 22/08

Recht auf Widerstand

Der Vertrag von Lissabon beschert der Bundesrepublik Deutschland den Super-GAU: Die freiheitlich-demokratische Grundordnung wird aufgegeben, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gehen verloren, Deutschland wird "Teil einer Region der globalen Rechtlosigkeit" (Schachtschneider). Dies alles geschieht, weil das gewählte Parlament, dem der Souverän seine Macht anvertraut hat, sich selbst entmachtet und - angeblich legal - diese Macht einer fremden Macht überträgt.

Mit diesem perfiden Vorgehen überschreitet das Parlament eindeutig seine Kompetenz und höhlt das Grundgesetz aus. Somit bleibt nichts anderes übrig, als das Bundesverfassungsgericht anzurufen, um "Abhilfe" zu schaffen. Ob dies mit der Organklage von Peter Gauweiler gelingt, bleibt abzuwarten; von vielen wird mittlerweile die Unabhängigkeit des Obersten Gerichts angezweifelt.

Leistet Karlsruhe keine "Abhilfe", bleibt allen Deutschen nach Artikel 20, Abs. 4 Grundgesetz das Recht, gegen die Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung Widerstand zu leisten. Um von diesem Recht Gebrauch zu machen, müßten die Deutschen allerdings willens sein, die vor sich gehende Veränderung erst einmal zur Kenntnis zu nehmen. Dann müßten sie den Mut und die Bereitschaft aufbringen, sich zu widersetzten. Beides wird durch den anhaltenden Zustand von Lethargie und Resignation behindert, in dem sich die Deutschen derzeit befinden.

Arno P. Müller, Bad Rodach

 

 

Zu: "Das Sympathie-Prinzip" von Ellen Kositza, JF 22/08

Gehörige Portion Unkenntnis

Es zeugt schon von einer gehörigen Portion Unkenntnis, Eva Herman als mögliche Nachfolgerin für die verdienstvolle Psychologin und Germanistin Christa Meves ins Auge zu fassen.

Der tatsächlich scharfsinnigen und weitblickenden Christa Meves, die bereits vor Jahrzehnten in ihren Werken nachweislich unsere heutigen gesellschaftlichen Probleme vorhergesagt hat und mutig und selbstsicher die damit verbundene Kritik ertrug, zu unterstellen, sie ermangele des "intellektuellen Scharfsinns" und der "eloquenten Wendigkeit", zeugt von schlechtem Stil und vollkommener Ignoranz der Autorin gegenüber Christa Meves.

Richard Zell, Wangen

 

 

Zu: "Mehr Freiheit wagen" von Dieter Stein, JF 21/08

In Merkel-Partei willkommen

Der unselige Terrorfeldzug gegen den ehemaligen Journalisten Peter Krause ist in seiner Widerwärtigkeit kaum noch zu übertreffen. Die Demokratie wird von denen mit Füßen getreten, welche die demokratischen Grundrechte für ihre Ideologien kompromißlos einfordern; sich dazu noch als Fürsprecher der "anständigen Deutschen" einordnen.

Hierzu verweise ich auf die Angelegenheit Ulrich Junghanns, CDU-Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Im Sommer vor der Wende schrieb er in einer Zeitung der DDR-Bauernpartei: "Was die Mauer betrifft, so lassen wir uns nicht deren Schutzfunktion ausreden, ganz einfach, weil wir den Schutz spüren vor all dem, was hinter der Mauer an brauner Pest wuchert."

Unmittelbar nach der Wende hat sich der linientreue Genosse Junghanns bei der CDU eingenistet, um beim ehemaligen Klassenfeind Karriere zu machen. Als der Wendehals seine Position als Minister erreichte, wurde nicht viel nach seiner kommunistischen Vergangenheit gefragt. Hauptsache linker Stallgeruch, und schon ist man in der Merkel-Partei in höchsten Ämtern willkommen.

Ekkehard Ahland, Schloß Holte

 

 

Zu: "Rettet die Alleinschuld!" von Thorsten Hinz, JF 17/08

Unmengen an Kriegsmaterial

In den ersten Wochen des Krieges gegen die Sowjetunion wurde in den Wochenschauen gezeigt, welche Unmengen an Kriegsmaterial erbeutet und welch große Zahl Soldaten der Roten Armee gefangengenommen wurden. Ich habe schon als Achtjähriger darüber gestaunt und frage mich bis heute, wozu dieser gigantische militärische Aufmarsch der Roten Armee denn gedient hat, wenn nicht zum Angriff auf Deutschland.

Peter Schleimann, Overath

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