© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/08 06. Juni 2008

Meldungen

EU kritisiert neue Fußballregel

FRANKFURT/MAIN. Die von Fifa-Präsident Joseph Blatter auf den Weg gebrachte 6+5-Regel hat beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) große Zustimmung gefunden, dafür aber zum Teil heftige Kritik aus der Politik ausgelöst. Bei der auf dem Kongreß des Weltfußballverbandes in Sydney beschlossenen Regel geht es um eine Beschränkung der Zahl ausländischer Spieler in Vereinsmannschaften. Danach müssen ab 2013 in der Anfangsaufstellung mehr einheimische Spieler als Ausländer stehen. Während DFB-Chef Theo Zwanziger den Beschluß begrüßte, lehnt die Europäische Union (EU) den Plan als Diskriminierung von Arbeitskräften ab. Der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok bezeichnete den Plan als rechtswidrig, für eine Umsetzung in der EU sehe er keine Chancen. Die EU-Länder könnten nicht als Ausland eingestuft werden, es gebe volle Freizügigkeit innerhalb der EU für alle Menschen. "Jeder Bürger der Europäischen Union kann arbeiten, wo er möchte." Die freie Arbeitsplatzwahl gehöre zu den Grundprinzipien der EU. "Das ist eine Frage bestehenden EU-Rechts, das auch nicht verändert werden kann", sagte Brok.

 

CSU fordert Stärkung der EU-Sprache Deutsch

BERLIN. Die CSU wirft den Institutionen der Europäischen Union (EU) vor, die deutsche Amtssprache zu vernachlässigen. "Faktisch spielt die deutsche Sprache in der EU nur eine untergeordnete Rolle", heißt es in einem Positionspapier der CSU-Landesgruppe im Bundestag, aus dem Die Welt am Dienstag zitierte. Danach könnten zahlreiche EU-Dokumente aufgrund ihrer fehlenden Übersetzung von den hiesigen Parlamentariern nicht behandelt werden. Zudem würden lediglich rund drei Prozent der Schreiben, die die Kommission jährlich an die Mitgliedstaaten verschicke, auf Deutsch verfaßt. Deswegen fordert die CSU-Landesgruppe Maßnahmen zur "gezielten Aufwertung" der deutschen Sprache: "Alle deutschsprachigen Akteure in den EU-Institutionen - Rat, Kommission, Europäisches Parlament - sollen im Rahmen ihrer Tätigkeit Deutsch als vorwiegende Arbeitssprache verwenden." Zudem sollen die EU-Institutionen dafür Sorge tragen, daß "für den Bundestag beratungsrelevante Vorlagen in einem angemessenen zeitlichen Rahmen und in vollem Umfang auf deutsch vorliegen". Unterlagen für Ausschreibungen und Vergaben müßten künftig "zeitgleich" in deutsch, französisch und englisch vorliegen.

 

Ernst Jüngers Übersetzer im Gespräch

PARIS. Mit allerlei Leckerbissen auch für deutsche Leser wartet die Mai/Juni-Ausgabe der von dem renommierten französischen Historiker Dominique Venner herausgegebenen Zeitschrift La Nouvelle Revue d'Histoire auf. In einem ausführlichen Interview erzählt der Jünger-Kenner und -Übersetzer Julien Hervier von seinen Begegnungen mit dem Jahrhundertdichter. Schwerpunktthema des Heftes ist indes der Pariser Mai '68: In Interviews, Chroniken, Artikeln, einem Literaturquiz sowie einem Porträt des Schriftstellers Roger Nimier als Gegenfigur zum modischen Existentialismus widmet sich ein 30seitiges, ansprechend gestaltetes und üppig bebildertes Dossier Vorgeschichte und Nachwirkungen der "Kinder des Gaullismus". Zu beziehen ist die Zeitschrift über Le Forum Diffusion (11, Rue du Bastion Saint-François, F-66000 Perpignan) oder im Internet: www.n-r-h.net, das Jahresabo für sechs Ausgaben kostet innerhalb Frankreichs 34 Euro, europaweit 42 Euro.

 

Sprach-Pranger

"Im Namen aller wünsche ich 'good luck'"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Kabine der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, zitiert nach einem Beitrag der "Welt"

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