© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/08 30. Mai 2008

Meldungen

Neuer Anlauf für eine Südamerika-Union

BRASÍlIa. Die zwölf unabhängigen Staaten Südamerikas haben vorige Woche in Brasília den Gründungsvertrag der Vereinigung südamerikanischer Nationen (Unasur) unterzeichnet. Die auf Initiative des brasilianischen Ex-Präsidenten Fernando Cardoso entstandene Organisation soll ein politisches und wirtschaftliches Integrationsforum nach dem Vorbild der EU werden. Der Unasur gehören die Mitglieder des Andenpaktes (Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru), die des Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela) sowie Chile, Guyana und Surinam an. Das Übersee-Département Französisch-Guayana gehört hingegen zur EU. Chiles Präsidentin Michelle Bachelet übernahm als erste die jährlich wechselnde Präsidentschaft. Die Unasur hat ihren Sitz in Quito. Das Parlament soll künftig im bolivianischen Cocha­bamba tagen.

 

Obama will "Dialog" mit Kuba aufnehmen

MIAMI. Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat eine Wende in der Außenpolitik angekündigt. "Nach acht Jahren desaströser Politik von George W. Bush ist es an der Zeit, direkte Diplomatie gleichermaßen zu Freund und Feind zu betreiben", erklärte der Senator vor der Kubanisch-Amerikanischen Nationalstiftung in Miami. Sollte er Präsident werden, würde er den Dialog mit Kuba aufnehmen. Er wäre auch zu einem Treffen mit dem neuen kubanischen Präsidenten Raúl Castro bereit.

 

Wahl von Sulaiman beendet Staatskrise

BEIRUT. Nach langwierigen Verhandlungen und einer monatelangen Staatskrise (JF 20/08) ist der bisherige libanesische Armeechef Michel Sulaiman vergangenen Sonntag vom Parlament zum neuen Staatspräsidenten gewählt worden. Entsprechend dem Religionsproporz ist der 59jährige General wie sein Vorgänger General Émile Lahoud ein maronitischer Christ. Sulaiman hat Politikwissenschaften studiert, er spricht Arabisch, Englisch und Französisch. Seit 1998 ist er Armeekommandant der libanesischen Streitkräfte. Das Amt des Ministerpräsidenten soll künftig der Sunnit Saad Hariri bekleiden.

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