© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/08 25. April 2008

Leserbriefe

Zu: "Der Geist steht rechts" von Michael Paulwitz, JF 16/08

Wo ist denn die Opposition?

"Der Geist steht rechts" - eine kühne Aussage, die verdächtig nach dem bekannten "Pfeifen im Walde" klingt, denn nach den Beobachtungen und Erfahrungen vieler Jahre "steht" dieser Geist, wenn er sich nicht schon gänzlich verkrochen hat, ängstlich in seiner "rechten" Ecke, eingeschüchtert und bedroht von Verfassungsschutzknüppeln und Gesinnungskeulen, umzingelt von "Gutmenschen" und "Anständigen". Traut er sich doch einmal aus seinem stillen Winkel, fällt eine ideologisch straff organisierte Meute über ihn her, um ihn mundtot zu machen und auszugrenzen.

Wo findet sich denn - außer versprengten Einzelkämpfern - eine wirkungsvolle Opposition gegen den dumpfen Zeitgeist? Die Stimme des "Rufers in der Wüste" ist schon sehr schwach geworden, und die (sehr schätzenswerte) JF zu lesen und dabei mutig die Faust in der Tasche zu ballen, genügt allein wohl auch nicht. "Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube."

Erdmann Steinmetz, Bremerhaven

 

 

Zu: "'Die CDU muß sich warm anziehen'" von Leonhard Kramer, JF 16/08

Es mag uns doch gelingen

Ich möchte Ihnen für Ihre breite Berichterstattung über die Gründung der neuen Rechtspartei "Arbeit, Familie, Vaterland" durch Henry Nitzsche mit der Unterstützung Martin Hohmanns meine Anerkennung aussprechen. Vielleicht gelingt diesen "CDU-Abweichlern", woran Republikaner, BFB und Schill so kläglich gescheitert sind: eine wählbare Alternative rechts von der Union!

H. Müller, Berlin

 

 

Zu: "Ungleichbehandlung als Volksverdummung" von Jens Jessen, JF 16/08

Kafkaeske Zustände

Glückwunsch zu dieser treffenden Darstellung. Die wahrlich kafkaesken Zustände im Gesundheitswesen, provoziert durch einen unerschütterlichen Glauben an die Staatslenkung und an die Segnungen der Planwirtschaft, werden erst dem in ganzer Tragweite bewußt, der als "Darsteller" in diesem moribunden Gebilde seine Existenz verteidigen muß. Bei Fragen zu Risiken und Nebenwirkungen einer völlig verfehlten Gesundheitspolitik wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker!

Dr. Hagen Reichert, Homburg

 

 

Zu: "Einer der Letzten tritt ab" von Hans-Joachim von Leesen, JF 16/08

Er sprach noch in Borna

Als einer seiner letzten noch lebenden Boot-Kameraden das "Kommandant von Bord" am offenen Grab pfiff, verabschiedeten sich am 4. April in Idensen viele hundert Weggefährten von dem aufrecht gebliebenen Kommandanten von U-995. Am 15. März hatte der couragierte Ritterkreuzträger und Rechtsanwalt, gemeinsam mit zwei Veteranen aus anderen Teilstreitkräften, in der Gedächtnisstätte für die zivilen Kriegstoten unseres Volkes im sächsischen Borna noch zu dem Thema gesprochen, das ihn neben der Verteidigung des deutschen Soldaten besonders bewegte: der Umwidmung und Zerstörung von Soldaten-Ehrenmalen in Deutschland.

Peter Hild, Potsdam

 

 

Zu: "Die dunklen Anfänge des Islam" von Bodo Bost, JF 16/08

Blödsinnige Thesen

Der Artikel berichtet von Religionswissenschaftlern, die unter anderem die These vertreten, daß es in Spanien erst im 9. Jahrhundert erste Anzeichen einer neuen islamischen Religion gegeben habe und daß die Eroberung Spaniens im Jahre 711 eher eine Fehde zwischen Arianern und katholischen Spaniern gewesen sei, bei der die Arianer durch nichtislamische Mauren unterstützt wurden.

Wenn das richtig sein sollte, hätte auch Karl Martell bei Tours und Poitiers gegen nichtislamische Mauren gekämpft. Welche Motive hätten sie für einen Angriff auf das Frankenreich haben können? Oder hat es die Schlacht in dieser Form gar nicht gegeben? Wieso haben dann die karolingischen Hausmaier die Merowinger verdrängt?

Mir als historischem Laien scheinen die Thesen dieser Religionswissenschaftler ein ähnlicher Blödsinn zu sein wie die These vom "erfundenen Mittelalter". Außerdem frage ich mich, zu welchem Zweck die Saarbrücker Koranforscher und ihre amerikanischen Kollegen einen derartigen Forschungsansatz verfolgen.

Georg Peetz, Aachen

 

 

Zu: "Die Illusion der Gleichheit" von Karlheinz Weißmann, JF 15/08

Schüler entortet

Ihre Bewertung des deutschen Schulsystems als Gymnasiallehrer hat sich mit meinen Erfahrungen als Berufsschullehrer und Vater von vier Kindern getroffen. Der Parteiköder "Förderung zum Abitur für alle" hat bis auf die süddeutschen Länder das dreigliedrige Schulsystem ad absurdum geführt. Der freie Elternwille hat viele Kinder zu einer Schulform gedrängt, die nicht ihrer praktischen Begabung entspricht. Der "freie Elternwille" (CDU - Werner Remmers!) hat auch in Niedersachsen viele tüchtige Real- und Hauptschüler entortet und die Gymnasien vor die Uneinlösbarkeit des Stoffplanes gestellt.

Bayern hat durch fast verbindliche Schullaufbahnempfehlungen und notfalls Aufnahmeprüfungen noch funktionsfähige Schulformen mit besseren Pisa-Ergebnissen und Berufserfolgen.

Georg K. Schmelzle, Norden/Ostfriesland

 

Waldorfschulen zeigen es

Ihre Analyse unserer Schulmisere ist scharfsinnig und treffend. Allerdings scheint mir, daß die angedeuteten Lösungsansätze dem Problem nicht gewachsen sind. Wenn Sie in das Lamento über das föderalistische Bildungssystem einstimmen, so übersehen Sie, daß uns allein dieses bisher vor einer völligen Uniformierung des Schulwesens bewahrt hat, vor einer (wenn auch dreigeteilten) Bundeseinheitsschule mit einheitlichen Lehrplänen, einheitlichen Lehrmethoden, einheitlichen Lehrzielen und einheitlichem zentralen Prüfungsapparat.

Die Tendenz zur Gleichmacherei stammt nicht aus einer linken Ideologie, sondern ist eine Konsequenz des immer mehr ausufernden Berechtigungswesens, das unsere Schulen beherrscht. Noten, Versetzungsordnung und Abschlüsse bringen als "Sozialchancen-Zwangswirtschaft" (Schelsky) ständig ein juristisches Element in den Schulalltag, das auf den persönlichen Kontakt zwischen Schülern und Lehrern überaus belastend wirkt, ja ihn weitgehend verhindert und sich in Leistungsdruck und Schulstreß auswirkt.

Wieviel ein gewisses Maß an Freiheit selbst im Rahmen des staatlich verwalteten Schulwesens schon bewirken kann, zeigen die Freien Waldorfschulen seit 1919. Diese Schulen haben große Klassen, es gibt überwiegend keine Ziffernnoten und kein Sitzenbleiben, also keine Auslese, und trotzdem führen diese Schulen ihre Schüler sehr erfolgreich zu allen staatlichen Abschlüssen, obwohl das gar nicht ihr eigentliches Ziel ist.

Ihr eigentliches Erziehungsideal (das freilich nirgends vollständig erreicht wird) ist es, eine umfassende Allgemeinbildung mit Interesse, Initiative und positiver Lebenseinstellung zu verbinden. Ihr politisches Ziel ist keineswegs, daß alle Schulen Waldorfschulen werden sollen, sondern die Befreiung des gesamten Schulwesens von der Herrschaft des Staates.

Hermann Bauer, Bornheim

 

 

Zu: "Hirschjagd mit einem Schuß Außenpolitik" von Holger Detlefs, JF 15/08

Erlkönig und Unhold

Eine kleine Ergänzung zu dem Artikel: Es gibt noch eine (sehr gelungene) Verwendung der Rominter Heide als "Literaturort" - in Michel Tourniers "Der Erlkönig", von Volker Schlöndorff verfilmt als "Der Unhold".

Uwe Jordan, Hoyerswerda

 

 

Zu: "Kalkulierte Provokation für Millionen Muslime" von Victor Gaché, JF 14/08

Durch das Schwert entstanden

"Getroffene Hunde bellen", und auf den Islam paßt dieses Sprichwort ganz besonders gut. Betrachtet man den Islam als Religion, so ist diese vollkommen entartet. Der Islam ist wie der Kommunismus eine Ideologie, und alles Böse und Negative trägt immer den Keim der Selbstvernichtung in sich. Allerdings wird der Islam sich nicht so sang- und klanglos auflösen wie der Kommunismus.

Der Islam ist durch das Schwert entstanden und wird durch das Schwert untergehen. Wo immer Mohammed war, hat er verbrannte Erde und eine Blutspur hinterlassen.

Reini Körber, Gräfenberg

 

 

Zu: "Gedächtnislücken eines Historikers" von Udo Madaus, JF 14/08

Ein Vortrag Daschitschews

Bereits am 8. Februar 1991 hat Wjatscheslaw Daschitschew, Berater des ehemaligen sowjetischen Präsidenten Gorbatschow und Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und speziell zuständig für deutsche Wirtschaftsfragen, in einem sehr interessanten Vortrag in Frankfurt/Main zu den Vorgängen und Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands, aus der Sicht der damaligen sowjetischen Verhandlungskommission, wichtige Informationen gegeben.

Im Laufe des Vortrages äußerte sich Daschitschew auch über die Konfiskationen der Jahre 1945/49, daß die Sowjet­union im Rahmen der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen zu keinem Zeitpunkt darauf bestanden habe, die in den Jahren der sowjetischen Militäradministration durchgeführten Enteignungen beizubehalten; die Sowjetunion habe daran kein Interesse gehabt. Außerdem sei mit der Wiedervereinigung ein souveränes Deutschland entstanden, das darüber zu befinden habe, und somit konnte die UdSSR keine Bedingungen stellen.

Diese Aussagen führten natürlich zu einer heftigen Diskussion, da die Sowjet­union besonders die Beibehaltung der Enteignungen gefordert haben soll und bei Nichteinhaltung dieser Forderung der Einheit nicht zustimmen würde.

Daschitschew hat aber mehrfach wiederholt und betont, nichts anderes darüber sagen zu können: Die UdSSR habe daran kein Interesse gehabt und das auch so geäußert! Später erhielt ich von ihm schriftlich seine Aussagen bestätigt.

Kohl und seine "Mitstreiter" haben somit den Genossen Pieck, Ulbricht und Honecker zugearbeitet, ihren brutalen Enteignungen recht gegeben und ihr menschenverachtendes Vorgehen sanktioniert.

Ulrich Wünsch, Leipzig

 

 

Zu: "Vom großen in den kleinen Vielvölkerstaat" von Ekkehard Schultz, JF 14/08

Was Wilson feststellen mußte

Zu dem genannten Beitrag ist noch zu bemerken, daß der frühere Präsident der USA, Herbert Hoover, in seinen Memoiren hinsichtlich der Tschechoslowakei erwähnt (er war im Jahre 1919 Berater Präsident Wilsons in Paris), daß er damals von Masaryk, dem späteren Präsidenten der tschechoslowakischen Republik, aufgesucht worden sei, da dieser mit ihm über die Zweifel sprechen wollte, einen Teil des westlichen Böhmens in den neu zu gründenden Staat aufzunehmen. Es handelte sich um das Zentrum der sudetendeutschen Siedlung. Masaryk bat Hoover, Präsident Wilson dahingehend zu beeinflussen, daß sich der Präsident der Einbeziehung dieses Gebiets widersetze, da es ihn in eine schwierige Lage gegenüber seinen Kollegen bringen würde, wenn er es selbst täte.

Wilson mußte bald feststellen, daß die Franzosen darauf bestanden, so viele Deutsche wie nur möglich zur Tschechoslowakei zu schlagen, um Deutschland zu schwächen und eine stärkere militärische Grenze gegen sie zu haben.

Jens Freese, Frankfurt am Main

 

 

Zu: "Burschenschaft Danubia erringt Teilerfolg" von Werner Veith, JF 13/08

Sache ist noch nicht erledigt

Zutreffend schreiben Sie, für die Burschenschaft Danubia München sei in der Auseinandersetzung mit dem bayerischen Innenministerium insofern ein wichtiger Teilerfolg erzielt worden, als die Studentenverbindung im diesjährigen, dem ersten unter der Verantwortung von Innenminister Joachim Herrmann erschienenen Verfassungsschutzbericht nicht mehr aufgeführt werde. Immerhin ist es für eine auf Neuzugänge angewiesene Bildungsgemeinschaft junger Menschen von existentieller Bedeutung, nicht durch offizielle staatliche Veröffentlichungen als verfassungsfeindliche Organisation diskreditiert zu werden. Auch ist es von Vorteil, wenn burschenschaftsfeindliche Kreise in ihrer Möglichkeit beschnitten werden, ihre hetzerische Propaganda gegen alles Burschenschaftliche ausgerechnet auf die Autorität staatlicher Aussagen zu stützen.

Andererseits aber darf nicht übersehen werden, daß Innenminister Herrmann aus dem langjährigen Fehlverhalten seines Amtsvorgängers nur die Konsequenz gezogen hat, die seinem Ressort am wenigsten weh tut. Es war ja nur der Name Danubia aus dem Bericht herauszunehmen, mehr nicht, denn den Namenseintrag begründende Tatsachen hatten des Amtsvorgängers Mannen bereits seit Jahren nicht mehr aufzubieten vermocht. Damit brachten Hermann und der Chef des bayerischen Verfassungsschutzes, Weber, zum Ausdruck, hinsichtlich der Frage der Verfassungsfeindschaft und der daraus sich ergebenden Folgerungen in ermittlungstechnischer und personeller Hinsicht voll hinter den Bewertungen und Maßnahmen des ministeriellen Amtsvorgängers zu stehen und hiervon auch in Zukunft nicht abweichen zu wollen.

Das heißt, daß die Burschenschaft Danubia weiterhin als verfassungsfeindliche Vereinigung behandelt wird und beobachtet werden kann, daß ihr Mitglied Sascha Jung gemäß der gegen ihn gefällten Entscheidung wegen angeblich begründeter Zweifel an seiner Verfassungstreue weiterhin vom Staatsdienst ausgeschlossen bleibt und daß schließlich auch künftige aus der Danubia stammende Bewerber für den Staatsdienst damit rechnen müssen, ebenfalls abgelehnt zu werden.

Nach alldem ist die Sache Danubia erst dann erledigt, wenn im nächsten Verfassungsschutzbericht zu lesen steht, daß Herrmanns Amtsvorgänger die Studentenverbindung in allen zwischen 2001 bis 2007 erschienenen Verfassungsschutzberichten zu Unrecht als verfassungsfeindlich angeprangert hat. Sollte dies auf gütlichem Weg nicht erreicht werden, bleibt es bei der von der Danubia Ende 2007 gegen den Freistaat Bayern erhobenen Klage.

Ministerialrat a. D. Dr. Hans Merkel, München

 

 

Zu: "Vorauseilender Gehorsam" von Michael

Kreuzberg, JF 15/08

Feige Politiker, die sich nicht wehren

Der Kampf der Kulturen ist in Deutschland Realität geworden. Anno domini 2008 leben wir bereits im Vorbürgerkrieg. Die Moslems sind hier noch eine Minderheit, aber sie sind selbstbewußt. Und das zu Recht, steht ihren doch nur eine in Individuen zerfallene kulturrelativistische Gesellschaft gegenüber, die ihre Feigheit durch einen Schuldkult moralisierend überhöht.

Bei einem Besuch wird man so lange freundlich als Gast behandelt, wie man sich als Gast verhält. In Deutschland führen sich die Moslems nicht mehr wie Gäste auf, sondern wie Hausbesetzer. Auch wenn die Radikalen nur eine kleine Minderheit bilden sollten, bestimmen sie schon die Vorzeichen des Krieges.

Es brodelt in Deutschland. Der einzige Grund dafür, daß wir den Krieg noch nicht sehen, ist, daß unsere feigen Politiker es konsequent verweigern, sich zu wehren. Lieber zahlen sie Tribut in Form von sozialen Leistungen, in unserem Namen! Sie "distanzieren" sich auch schon mal, wenn die Tatsachen "völlig inakzeptabel" sind. Aber: "Krieg ist nicht die Alternative zur Nachgiebigkeit, sondern ihre natürliche Folge" (Maryam Rajavi).

Christian Hubert, Leipzig

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