© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/08 04. April 2008

Meldungen

Kriminalbeamte kritisieren Innenminister

Köln. Scharfe Kritik an der Informationspolitik der Innenminister hat der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter mit Blick auf die Kriminalitätsentwicklung nach der Grenzöffnung zu Polen und Tschechien geübt. Er verstehe nicht, warum die Innenminister nicht die entsprechenden Zahlen veröffentlichen. "Unsere Meldesysteme sind tagesaktuell. Man könnte also sehr wohl einen direkten Vergleich machen, und zwar sofort", sagte er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. "Ich weiß von meinen Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen, daß dort bereits Sonderkommissionen aufgebaut wurden, um der Eigentums­kriminalität, die sich signifikant erheblich steigert, Herr werden zu können", berichtete Klaus Jansen. Es gebe Wanderbewegungen aus polnischen Asylantenheimen bis nach Frankreich hinein. Seit der Erweiterung des Schengen-Raumes Ende Dezember vergangenen Jahres häufen sich die Berichte, nach denen die Kriminalität vor allem in den grenznahen Regionen Sachsens und Brandenburgs deutlich angestiegen ist.

 

Kizilkaya Sprecher des Koordinierungsrats

Köln. Neuer Sprecher des Koordinierungsrates der Muslime in Deutschland ist Ali Kizilkaya. Der Vorsitzende des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland wird das Amt für sechs Jahre ausüben. Der Koordinierungsrat war im vergangenen Jahr gegründet worden, um in der von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble einberufenen Islam-Konferenz die Arbeit von Islamrat, Zentralrat der Muslime, Türkisch-Islamischer Union Ditib und Verband der Islamischen Kulturzentren abzustimmen. Kizilkaya war zeitweise Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Milli Görüs ist mit rund 26.500 Mitgliedern in Deutschland der größte Verband innerhalb des Islamrates.

 

Gefallenenehrenmal in Kassel beschmiert

Kassel. Unbekannte Täter haben am Wochenende in Kassel das Gefallenenehrenmal in der Karlsaue beschädigt und mit Farbe beschmiert. Nach Angaben der Polizei wurde ein Teil der Inschriften mit einem Hammer oder einem ähnlichen Werkzeug teilweise zerstört. Zudem wurde das Mahnmal mit Sprüchen wie "Deutsche Soldaten waren, sind und bleiben Mörder" und "Deutsche Täter sind keine Opfer" beschmiert. Der Schaden beläuft sich den Schätzungen zufolge auf mindestens 5.000 Euro. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung aufgenommen. Das imposante Ehrenmal war nach dem Ersten Weltkrieg vom Kurhessischen Kriegsbund in einem barocken Terrassengarten errichtet worden. Seit 1985 erinnert eine Tafel an dem Denkmal auch an die Deserteure des Zweiten Weltkrieges.

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