© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/08 28. März 2008

Meldungen

Pädagogen-Motto: Vom Ich zum Du zum Wir

MÜNCHEN. Für eine Mutter von fünf Kindern ist der Lebensweg der 1951 geborenen Marlies Wagner eher ungewöhnlich. Dies gilt es zu bedenken, wenn die Sozialpädagogin in klein&groß (Zeitschrift für Frühpädagogik, 3/08) unter Berufung auf ihre eigene Karriere eine Aufwertung des Erzieherberufs einfordert. Wagners Biographie begann dort, wo sich der Alltag ihrer Kolleginnen noch heute fast ausschließlich abspielt: im Kindergarten, in Sozialstationen. Schon der Sprung in die Selbständigkeit, den Wagner mit der Gründung eines privaten Kinderheims vollzog, ist den wenigsten möglich. Seltener ist auch der Aufstieg zur Fachlehrerin, zur Referentin am Kieler Institut für angewandte Psychologie und Pädagogik, verbunden mit der Gründung einer Ich-AG, die sich auf Fortbildung von Erzieherinnen spezialisiert hat. Seit kurzem ist Wagner Schriftleiterin von klein&groß. Vorbild und Beispiel ist daher wohl weniger ihr exzeptionelles Pädagogenschicksal als ihre berufliche "Motivation", die sie der Kollegenschaft zu "permanenter Qualitätssteigerung" ans Herz legt: einer "Wertehaltung" zu folgen, die die "Individualität des Individuums" stärkt, Selbstbestimmung fördert, gleichzeitig aber das Gemeinwohl im Auge behält. Kurz und schlicht: "Vom Ich zum Du zum Wir". 

 

Libanon als Vorbild: Euro-Islam ist möglich

FRANKFURT/M. Als wenn die Evangelische Kirche in Deutschland sonst keine Sorgen hätte. "Euro-Islam ist möglich", jubelt Benjamin Schelwis in den protestantischen Zeitzeichen (2/08), dem Nachfolgeorgan der Evangelischen Kommentare und der Lutherischen Monatshefte. Ein flüchtiger Blick in den Libanon gibt Schelwis Anlaß, diese frohe Botschaft zu verkünden. Der bürgerkriegserprobte Zedernstaat sei nämlich keineswegs ein Musterbeispiel für den "Kampf der Kulturen". Denn es stünden sich nur unterschiedliche religiöse Gruppierungen gegenüber. Einigkeit bestehe aber in der Ablehnung des westlichen Atheismus. Solange diese vorgebliche Integrationsklammer vorhanden sei, bestehe auch für Europa Hoffnung. Würde der Gottesbezug in der europäischen Verfassung gewahrt bleiben, ein "Verdrängen der Religion aus der Gesellschaft" aufhören, dann erhöhten sich die Chancen "erfolgreicher Ausländerintegration". Denn nur von Atheisten lasse sich der fromme Muslim nicht integrieren.

 

Erste Sätze

Im Anfang des 17. Jahrhunderts stand Brandenburg noch völlig unter dem Zeichen des mittelalterlichen Lehnsaufgebots.

August Wilhelm Prinz von Preußen: Die Entwicklung der Kommissariats-Behörden in Brandenburg-Preußen bis zum Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I., Berlin 1908

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