© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/08 28. März 2008

Meldungen

EU: Benachteiligung der deutschen Sprache

STRASSBURG. Zum 50. Jahrestag der konstituierenden Sitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg hat der Abgeordnete Andreas Mölzer die anhaltende Benachteiligung der deutschen Sprache in den EU-Institutionen scharf kritisiert. "Auf der einen Seite wiederholt die EU-Nomenklatura gebetsmühlenartig die Bedeutung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in Europa. Wenn es aber darum geht, den hehren Ankündigungen Leben einzuhauchen, fehlt der politische Wille, und alle wichtigen Dokumente liegen nur in englisch und französisch vor", erklärte der FPÖ-Politiker. Wenn Konsultationen mit den Mitgliedstaaten bezüglich einer Änderung der Übersetzungspraxis von der EU-Kommission abgelehnt werden, dann sei das ein Schlag in die Magengrube der deutschen Muttersprachler in der EU. "Aufgrund dieses zutiefst bürgerfeindlichen Verhaltens braucht sich die Brüsseler Zentrale nicht wundern, wenn der EU-Frust hierzulande besonders hoch ist", so Mölzer.

 

Irak: 210 Journalisten und Assistenten getötet

PARIS. Die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat anläßlich des Beginns des Irak-Krieges vor fünf Jahren einen Bericht zur Lage irakischer Journalisten veröffentlicht. Seit März 2003 seien 210 Journalisten und Medienassistenten getötet worden. Nach Drohungen oder überlebten Attentaten seien viele nach Jordanien oder Syrien geflüchtet. "Die Behörden in Amman wie Damaskus erlauben irakischen Journalisten, frei zu arbeiten, solange sie sich darauf beschränken, über den Irak zu berichten, und ihr Aufnahmeland nicht kritisieren", heißt es in dem RSF-Bericht. "Europa, Nordamerika und der Rest der arabischen Welt sollten sich ebenfalls bereit erklären, Flüchtlinge aufzunehmen." Der Bericht steht im Internet unter: www.rsf.org/IMG/pdf/RapportRefugies_GB.pdf

 

Terrordrohung wegen Karikaturenabdruck

KAIRO. Al-Qaida-Chef Osama bin Laden soll Europa wegen der in dänischen Zeitungen veröffentlichten Mohammed-Karikaturen mit Terroranschlägen gedroht haben. "Wenn ihr die Freiheit eurer Worte nicht kontrolliert, dann stellt euch auf die Freiheit unserer Taten ein", erklärte der Islamistenführer in einer Sprachbotschaft, die das US-Institut SITE auf der Internetseite As-Sahab Foundation for Islamic Media Publication fand. Der Karikaturenabdruck sei ein größeres Verbrechen als das Vorgehen der westlichen Truppen gegen muslimische Dörfer und die Tötung von Frauen und Kindern. Die "Abrechnung" werde noch "schwerer" sein. Die Authentizität der Botschaft ist aber unter Geheimdienstexperten umstritten. www.oeaw.ac.at

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen