© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/08 07. März 2008

CSU mit Verlusten
Bayern II: Geringe Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahl
(JF)

Die CSU hat bei der bayerischen Kommunalwahl am Sonntag vor allem in den größeren Städten zum Teil empfindliche Verluste hinnehmen müssen. In München und Nürnberg wurden die SPD-Oberbürgermeister Christian Ude und Ulrich Maly mit deutlichem Vorsprung wiedergewählt. In anderen Städten, darunter in Regensburg, müssen sich die CSU-Bürgermeister am 16. März den SPD-Kandidaten zur Stichwahl stellen.

In Regensburg zeigten die anhaltenden innerparteilichen Querelen der regionalen CSU Wirkung
(JF 24/07): Die Partei verlor gegenüber 2002 fast 15 Prozent und kommt nun auf knapp 40 Prozent. In Coburg, wo es ebenfalls Differenzen innerhalb der Partei gegeben hatte, erreichte die CSU-Abspaltung Christlich-Soziale Bürger (CSB) auf Anhieb 9,7 Prozent und ist nun dritte Kraft im Stadtrat.

Mit mäßigem Erfolg traten rechte Gruppierungen bei den bayerischen Kommunalwahlen an. In München erreichte die Bürgerbewegung "Pro München", die von Pro Köln unterstützt wurde, 0,9 Prozent der Stimmen. Die NPD-nahe "Bürgerinitiative Ausländerstopp München" kam auf 1,4 Prozent und erhält einen Sitz im Stadtparlament der Landeshauptstadt. In Nürnberg kam die dortige "Bürgerinitiative Ausländerstopp" auf 3,3 Prozent (plus 1,1 Prozent) und ist wieder im
Stadtparlament vertreten, die Republikaner erreichten ein Prozent (minus 0,4 Prozent).

Besser als in den großen Städten  sieht es für die CSU auf dem Land aus. Hier gewann sie 36 Landratswahlen, die SPD vier und die in Bayern traditionell starken Freien Wähler drei. In 15 Landkreisen kommt es zu Stichwahlen.

Die Wahlbeteiligung lag in vielen Gemeinden unter 50 Prozent. Das landesweite Gesamtergebnis der Kommunalwahl lag aufgrund des komplizierten bayerischen Wahlrechts bei Redaktionsschluß noch nicht vor.

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