© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/08 15. Februar 2008

Meldungen

Prinzip der Haftung ein Teil der Marktwirtschaft

KÖLN. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat nach dem Linksruck bei den jüngsten Landtagswahlen gefordert, das Prinzip der Haftung bei Fehlentscheidungen im Wirtschaftsleben zu betonen, um den wachsenden Vorbehalten gegen die marktwirtschaftliche Ordnung zu begegnen. "Ist der Zusammenhang zwischen Kompetenz und Haftung - würdevoller: zwischen Freiheit und Verantwortung - gelockert oder gar aufgelöst, entstehen stets fundamentale Probleme", erklärte IW-Chef Michael Hüther im Handelsblatt. "Das gilt für Finanzmarktakteure, die bei der Gestaltung ihrer Produkte keiner Selbstverpflichtung und Bindung unterliegen. Es gilt für Manager, wenn deren vertraglich gewährten Kompensationsansprüche jeden Gedanken an Verantwortung ersticken." Haftung bedeute "Verzicht auf Ausbeutung und das Bekenntnis zur Fairneß. Als notwendiges Korrelat der individuellen Vertragsfreiheit schafft sie die Grundlage, damit Vertrauen das Wirtschaftsleben prägen kann", so Hüther. "Der Gesetzgeber kann und muß auch bei Finanzmarktprodukten dafür sorgen." Bei der Managervergütung seien die Aufsichtsgremien der Firmen zuständig.

 

Nabu: Biber wieder in Thüringen heimisch

JENA. Seit einem Jahr ist der Biber wieder in Thüringen heimisch. Der Naturschutzbund (Nabu) hat deshalb in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt das Projekt "Willkommen Biber!" gestartet, das bis September laufen wird. Es soll die ersten Ansiedlungen an Saale und Lache nördlich von Jena schützen, damit der 200 Jahre verdrängte Nager eine Chance hat, dort dauerhaft heimisch zu werden. Mehr im Internet: www.thueringen.nabu.de

 

"Kapital strebt zum Ort der höchsten Rendite"

MÜNCHEN. Der Ökonom Hans-Werner Sinn sieht in den hohen deutschen Lohnkosten den Hauptgrund für die Schließung des Nokia-Werks in Bochum (JF 6/08). "In Rumänien liegen die industriellen Lohnkosten je Stunde mit 2,45 Euro bei einem Vierzehntel des westdeutschen Wertes", schrieb der Chef des Ifo-Instituts in der Wirtschaftswoche. Deutschland habe die dritthöchsten industriellen Stundenlohnkosten der Welt. Hinter der Nokia-Entscheidung stehe daher das "knallharte Gesetz vom Ausgleich der Profitraten, das schon Karl Marx kannte", erläuterte Sinn. "Das Kapital strebt stets zum Ort der höchsten Rendite, und indem es das tut, drückt es die Rendite dort, wo es hingeht, und erhöht sie dort, wo es weggeht. Wo es weggeht, verknappt sich das Kapital. Dadurch verringert sich die Nachfrage nach Arbeitskräften und Boden, so daß der Lohn, der Bodenpreis und die Preise nicht handelbarer Güter trendmäßig fallen", so Sinn. Nur wenn die Löhne moderat steigen, könne Deutschland seinen Beschäftigungsstand halten.

 

Zahl der Woche

Auf 3,1 Billionen Dollar (2,1 Billionen Euro) steigt das Volumen des US-Haushaltsentwurfs für das Budgetjahr 2009. Das Defizit wird mit 407 Milliarden Dollar veranschlagt, für das laufende Jahr mit 410 Milliarden Dollar. 2007 lag es noch bei 162 Milliarden Dollar.

(Quelle: www.whitehouse.gov)

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