© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/08 01. Februar 2008

UMWELT
Der Schindluder mit dem Feinstaub
Klaus Peter Krause

Staatliche Bevormundung und Abzocke durch Bußgelder werden immer absurder. Nun muß der sogenannte Feinstaub herhalten, um gesundheitlichen Schrecken zu verbreiten und dadurch die wahren Motive zu verschleiern. Seit Jahresbeginn dürfen Autos die "Umweltzone Innenstadt" von Hannover und Köln nur noch mit der Feinstaubplakette Grün, Gelb oder Rot befahren, ab 1. Februar wird auch in Berlin abkassiert. Im Jahresverlauf wollen siebzehn weitere Städte folgen. Letztlich also müssen alle Autofahrer diese Plakette kaufen. Viele sparsame Dieselautos, die nicht mit einem Filter nachrüstbar sind, müssen verschrottet oder billig gen Osten verkauft werden - und statt dessen Neuwagen gekauft werden, was keineswegs "ökologisch" ist. Aber die Autos sind inzwischen an der Feinstaub-Belastung nur minimal beteiligt.

Die Belege dafür stammen aus der TU Cottbus und sogar dem Umweltbundesamt. Demnach sind Umweltzonen und Plaketten so gut wie wirkungslos. Gleichwohl werden Tausende neue Verkehrsschilder aufgestellt, und eine Überwachungsbürokratie entsteht. Wie soviel anderer Regelungswahn kommt auch dieser per EU-Richtlinie aus Brüssel. Wann wohl müssen wir alle sichtbar eine Plakette sogar dafür tragen, daß wir Sauerstoff einatmen dürfen, und eine zweite Plakette, die uns berechtigt, Kohlendioxid auszuatmen? Jährlich zu erneuern - natürlich. Und ist nicht auch der Blütenstaub allergen und daher zu verbieten? Aber Spaß beiseite: Dieser Unfug mit der Feinstaubplakette muß weg. So schön reine Luft ist, so schlimm ist diese politisch verpestete. Da war doch auch mal was mit einer Ozonplakette - aber dahin und verweht: Die Ozon-Hysterie von damals ist heute die vom Feinstaub.

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