© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/08 18. Januar 2008

Mehrfachtäter
Hamburg: Mildes Urteil sorgt für Aufsehen
(JF)

Während die deutsche Politik nach dem Angriff auf einen Rentner in der Münchner U-Bahn über schärfere Strafen für kriminelle Jugendliche diskutiert, wirft ein aktuelles Urteil aus Hamburg ein bezeichnendes Schlaglicht auf die derzeitige Rechtsprechung gegen Gewalttäter.

Eine Amtsrichterin verurteilte in der vergangenen Woche zwei Männer mit Migrationshintergrund, die im Sommer eine 21 Jahre alte Frau in einem Regionalzug massiv sexuell bedrängt hatten. Unter anderem hatte einer der Männer vor dem Gesicht der Frau onaniert, berichtet die Hamburger Morgenpost.

Das Urteil für den Haupttäter  Faruk T. lautete nun anderthalb Jahre Haft auf Bewährung wegen sexueller Belästigung. Die Staatsanwaltschaft hatte 22 Monate Gefängnis auf Bewährung gefordert. Als entlastend wertete das Gericht das Geständnis des Angeklagten sowie den Umstand, daß dieser zur Tatzeit alkoholisiert war. Zudem muß der 23jährige der jungen Frau 2.000 Euro Schadensersatz zahlen. Sein 22 Jahre alter Freund Serdar A. muß 1.800 Euro Geldstrafe zahlen. Beide standen bereits mehrfach wegen Körperverletzung vor Gericht.

 "Es gibt keine Strafe, mit der wir das Unrecht, das Ihnen geschehen ist, wiedergutmachen können", gab die Richterin der jungen Frau mit auf den Weg. Diese hatte vor Gericht gesagt, sie wechsele seit der Tat die Straßenseite, wenn ihr Personen entgegenkommen, die südländisch aussehen.

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