© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/08 04. Januar 2008

Meldungen

Deutsche Konzerne in ausländischer Hand

DÜSSELDORF. Die 30 größten deutschen Konzerne, die im Deutschen Aktienindex (Dax) geführt werden, sind seit vergangenem Jahr mehrheitlich im Besitz ausländischer Investoren. Gegenüber 2005 ist ihr Anteil um 20 auf fast 53 Prozent gestiegen, berichtete das Düsseldorfer Handelsblatt. Vor zehn Jahren seien die Dax-Unternehmen nur zu einem Zehntel in fremdländischer Hand gewesen. "Überwogen früher oft als 'Deutschland AG' verspottete Verflechtungen der Dax-Konzerne, so halten heute milliardenschwere Pensions- und Investmentfonds Anteile an vielen großen deutschen Firmen. So sind beim Pharmakonzern Merck die Investmentgesellschaften Barclays, Sun Life und Capital Research mit jeweils mehr als fünf Prozent beteiligt", analysierte das Handelsblatt. "Der Staatsfonds Dubai International Finance stieg im Mai mit 2,2 Prozent bei der Deutschen Bank ein. Kuwait hält sieben Prozent an Daimler." Den größten Anteil ausländischer Aktionäre habe mit 84 Prozent die Deutsche Börse, gefolgt von Adidas (79 Prozent) und Bayer (78 Prozent). Auch die Commerzbank und Münchener Rückversicherung seien zu über zwei Dritteln in ausländischer Hand.

 

Weniger Ideologie in der Mindestlohndebatte

BERLIN. Das Deutsche Institut für kleine und mittlere Unternehmen (Dikmu) hat zu mehr Sachlichkeit und weniger Ideologie in der Mindestlohndebatte aufgefordert. "Mindestlohn macht Sinn, aber ein genereller, undifferenzierter Mindestlohn ist Unsinn", erklärte Dikmu-Experte Alexander Tirpitz. Wenn man entsprechend der durchschnittlichen Lebenshaltungskosten von 7,50 Euro pro Stunde ausgehe, dann müßte der Mindestlohn in Thüringen auf dem Land eher bei 5,80 Euro liegen und in München bei 9 Euro. Die größte Gefahr sei aber nicht seine Höhe, sondern daß er von einzelnen Firmen zum Teil illegal umgangen werde. Ein Mindestlohn zwinge die Firmen, "nach mehr Effizienz und Kostensenkung zu streben, ohne sogleich bei den Löhnen anzusetzen", so Tirpitz. Die Studie "Auswirkungen eines Mindestlohns auf kleine und mittlere Unternehmen" findet sich im Internet unter: http://library.fes.de

 

Altgeräte dürfen nicht mehr in den Hausmüll

Radolfzell. Zu Weihnachten werden häufig elektrische oder elektronische Geräte verschenkt - das bringt dem Handel Millionenumsätze. Mit der Entsorgung der Altgeräte haben aber manche Firmen Probleme. "Die Angestellten in den Geschäften waren über die Frage nach Rückgabemöglichkeiten von Elektrogeräten meist zunächst überrascht", erklärte Maria Elander, Projektleiterin bei der Deutsche Umwelthilfe (DUH). "In den Elektromärkten konnten wir auf direkte Nachfrage dann aber in der Regel Altgeräte zurückgeben. Allerdings war die Rücknahme in den Baumärkten oft sehr widerwillig." Die DUH forderte daher den Handel auf, die Bereitschaft für eine umweltfreundliche Entsorgung deutlich zu zeigen. Seit 2006 darf Elektroschrott nicht mehr in den Hausmüll gelangen - so klein das elektronische Gerät auch sein mag. Ausrangierte Elektrogeräte sowie Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren müssen getrennt gesammelt werden.

 

Zahl der Woche

37,3 Millionen Tonnen Abfälle wurden im Jahr 2006 bei den Haushalten in Deutschland eingesammelt. 55 Prozent davon waren mit 20,5 Millionen Tonnen die getrennt erfaßten organischen Abfälle und die Wertstoffe. Der Haus- und Sperrmüll umfaßte 16,7 Millionen Tonnen.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)


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