© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/07 23. November 2007

Meldungen

Moscheebau in Köln droht Verzögerung

Köln. Der Abriß der alten Moschee in Köln-Ehrenfeld wird sich um einige Monate verzögern. Damit scheint offen, ob es der türkisch-islamischen Union Ditib gelingen kann, die neue Großmoschee bis Mitte 2009 zu bauen. Dieses Ziel hatten sich Ditib und die Stadt Köln gesetzt, vor allem, um den Moscheebau aus dem Kommunalwahlkampf im Herbst 2009 herauszuhalten. In den Planungen war vorgesehen, daß die Ditib ihre Büros in diesem Dezember räumen würde. Auch der Bauantrag, der längst eingereicht werden sollte, liegt immer noch nicht vor, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Man arbeite mit den Architekten noch an Einzelheiten. Ungeklärt ist ebenfalls, wie und wo die Gläubigen in der Übergangszeit ohne Moschee beten sollen. Die Idee der Ditib, auf den angrenzenden Sportplätzen ein Zelt aufzubauen, hat die Stadt strikt abgelehnt.

 

Wachschutz vor Berliner Schulen

Berlin. Der deutschlandweit erste private Wachschutz vor staatlichen Schulen soll nach Verzögerung nun am 10. Dezember in Berlin-Neukölln starten. Nach der Vertragskündigung des ursprünglich beauftragten Unternehmens Dussmann Ende Oktober (JF 44/07) übernimmt nun die Bielefelder Firma Germania die Bewachung von 13 Schulen, teilte das Bezirksamt am Wochenende mit. Ziel des 200.000 Euro teuren Vorhabens ist es, die Gewalt auf Schulhöfen durch schulfremde Kinder und Jugendliche einzudämmen. In Berlin-Neukölln war es in der Vergangenheit immer wieder zu Angriffen auf Lehrer und Schüler gekommen. Obwohl das Projekt umstritten ist und von Senat und Abgeordnetenhaus skeptisch beurteilt wird, ist die Bevölkerung dafür. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Berliner Zeitung. Danach halten 71 Prozent der Befragten das Projekt für richtig. Drei Viertel meinen, daß auch in anderen Bezirken Berlins Wachschützer vor Schulen patrouillieren sollten.

 

Beck klagt gegen einstweilige Verfügung

Berlin. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen Bundestagsfraktion, Volker Beck, will gegen die einstweilige Verfügung klagen, die das Erzbistum Köln gegen ihn erwirkt hat. Das teilte Beck am Montag in Berlin mit. Das Landgericht Köln hatte Beck Mitte November untersagt, den Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner weiter als "selbstgerechten Haßprediger" zu bezeichnen. Beck versicherte, er wolle die strittige Bezeichnung nicht mehr verwenden. Dennoch wolle er gegen die einstweilige Verfügung vorgehen. Aus seiner Sicht handele es sich dabei um eine "Frage der Meinungsfreiheit". Meisner hatte zuvor in einer Predigt unter anderem Kritik an "alternativen Modellen des menschlichen sexuellen Zusammenlebens" geübt.


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