© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/07 09. November 2007

Meldungen

Ersatz, aber kein Verbot von Nachtspeicheröfen

BERLIN. Die Bundesregierung plant kein Verbot von Nachtspeicheröfen. Auf der Kabinettsklausur in Meseberg habe man lediglich Maßnahmen zum Ersatz dieser Heizungen beschlossen, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP, die vorige Woche veröffentlicht wurde. Durch den Austausch der Nachtspeicheröfen gegen herkömmliche Heizungen ließen sich in Deutschland jährlich 23 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) einsparen. Schätzungen von Gutachtern zufolge gebe es derzeit noch 1,4 Millionen Wohnungen mit Nachtspeicheröfen. Der Ersatz einer elektrischen Heizung durch eine Gasheizung koste in einem Einfamilienhaus rund 18.500 Euro, in einem Mehrfamilienhaus mit sechs Parteien etwa 36.000 Euro, erläuterte die Bundesregierung. So könnten pro Kilowattstunde (kWh) etwa fünf Cent eingespart werden. Weil die Kraftwerke nachts schwächer ausgelastet waren, wurde Nachtstrom bis in die neunziger Jahre für drei bis vier Cent pro kWh angeboten. Inzwischen sind es 11 bis 15 Cent. Der Abbau alter Öfen muß wegen möglicher Asbest-Belastung durch eine Fachfirma erfolgen.

 

EU will den Namen "Apfelwein" verbieten

FRANKFURT. Das Frankfurter Kultur Komitee hat die EU-Pläne, mit der Weinmarktreform den Begriff "Apfelwein" zu verbieten, scharf kritisiert. Dies sei ein Eingriff Brüssels "in die Kultur von Regionen", heißt es in einem offenen Brief an die dänische EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel. "Die Identität von Frankfurt am Main und der Rhein-Main-Region ist wesentlich mit dem hessischen Nationalgetränk Apfelwein verbunden. Eine regionale Identität kann nicht dadurch gefördert werden, daß regionale und lokale Identitäten zerstört werden." Es gebe zentralere Probleme zu lösen, etwa die EU-Entbürokratisierung. "Die Globalisierung bedarf einer eigenen Identität und Kultur, und diese sind nur dann stark, wenn lokale und regionale Kulturen nicht nur bewahrt, sondern gestärkt und global kommuniziert werden." Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) hat nun angekündigt, sich in Brüssel für die Rettung des Apfelweins einzusetzen.

 

Schweinswale in der Ostsee sind bedroht

BONN. Die Schweinswale in der Ostsee könnten aussterben. Derzeit gebe es nur noch etwa 600 der Kleinen Tümmler (Phocoena phocoena), teilte ein Sprecher des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) anläßlich der internationalen Walschutztagung in Stralsund mit. In der Nordsee lebten hingegen etwa 23.000 Exemplare, in Kattegat und Beltsee weitere 23.000 Schweinswale. Bedroht seien die sensiblen Kleinwale vor allem durch die Fischerei, schnell fahrende Schiffe und Unterwasserlärm, so das BfN. Wissenschaftler fordern daher den Ausbau von Schutzprojekten sowie die Umsetzung des 2002 beschlossenen Rettungsplanes für Schweinswale.


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