© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/07 09. November 2007

Meldungen

Weikersheim bleibt förderungswürdig

Berlin. Das Studienzentrum Weikersheim wird auch weiterhin durch öffentliche Mittel aus dem Haushalt des Bundesinnenministeriums gefördert. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Alexander Bonde hervor. Weikersheim sei seit Januar 1988 ein "anerkannter Bildungsträger der Bundeszentrale für politische Bildung". Weder die "intensive Einzelfallprüfung" der Seminarprogramme noch die Überwachung der Tagungen hätten bisher Anlaß geboten, die Förderung abzuerkennen. Hintergrund der Anfrage waren Äußerungen des Rechtswissenschaftlers Arndt Diringer während des Jahreskongresses (JF 41/07), in dem er der Bundesregierung "täglichen Verfassungsbruch" vorwarf und die geplante staatliche Kinderbetreuung als "klassisches Merkmal der Diktatur" bezeichnet hatte. Die Bundesregierung bezeichnete Diringers Äußerungen als Teil des "Spektrums der Meinungsfreiheit".

 

Brandenburg: Hotels wollen NPD ablehnen

BERLIN. Brandenburgische Hotels sollen in Zukunft keine NPD-Mitglieder mehr beherbergen. Dafür hat sich der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes des Landes, Thomas Badstübner, ausgesprochen. Den Anlaß hierfür lieferte das Dresdner Hotel Holiday Inn, das die Zimmerreservierungen der beiden sächsischen NPD-Landtagsabgeordneten Holger Apfel und Alexander Delle storniert hatte. In einem Brief an Apfel und Delle begründete der Geschäftsführer des Hotels, Johannes H. Lohmeyer, die Stornierung: "Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüßen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren".  Der brandenburgische CDU-Landesvorsitzende Ulrich Junghanns sicherte Badstübner unterdessen seine Unterstützung zu. In Brandenburg gebe es viele internationale Gäste. Ihnen sei es "nicht zuzumuten, zusammen mit jenen in einem Haus zu übernachten, deren Auftreten von Fremdenfeindlichkeit geprägt ist".

 

Maueropfer: Forscher legen neue Zahlen vor

BERLIN.  An der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze sind nach neuen Erkenntnissen bis zu 800 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die Projektleiterin "Gedenkstätte Berliner Mauer", Maria Nooke, mit. Bisher war man von rund 1.000 Todesopfern ausgegangen. Gemeinsame Recherchen mit dem Zentrum für zeitgeschichtliche Forschung Potsdam hätten ergeben, daß diese Zahl offensichtlich zu hoch angesetzt gewesen sei. Realistischer seien eher 600 bis 800 Tote, sagte Nooke. Allein von den bisher 370 angenommenen Todesfällen an der Mauer zwischen 1961 und 1989 habe sich fast die Hälfte (158) als falsch erwiesen.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen