© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/07 02. November 2007

Blick in die Medien
Geldgeschenke
Ronald Gläser

Hartz IV war der Super-Gau für Schröder. Obwohl mehr Geld in den Wohlfahrtsstaat floß, wuchs die Unzufriedenheit. Der Versuch von Rot-Grün scheiterte, mit Regierungspropaganda in Form von Anzeigenserien gegenzulenken. Der Etat des Presseamtes (2004: 500 Mitarbeiter, 78 Millionen Euro) wurde auch zu diesem Zweck damals massiv erhöht. Übrigens bei erstaunlicher Gelassenheit der damaligen CDU/CSU-Opposition. Und wie ist es unter Merkel? Nichts hat sich geändert. Im vorletzten Spiegel: je eine ganzseitige Anzeige vom Arbeits- und vom Bildungsministerium, eine weitere mit Werbung für Bundesschatzbriefe. Nebenbei noch eine Seite vom Land Niedersachsen. So ist es Woche für Woche. Ein paar Seiten weiter: Werbung vom Finanzdienstleister MLP. Er rät zu "Geldgeschenken vom Staat". Ob die Layouter vom Spiegel sich krankgelacht haben, als sie dies hinter den vielen staatlichen Anzeigen plazierten? Jetzt ist klar, warum die Opposition 2004 nicht protestiert hat, als Schröder immer mehr Steuermillionen für Regierungspropaganda ausgab: Sie wußte, daß sie es selbst nicht besser machen würde.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen