© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/07 19. Oktober 2007

Meldungen

Lehmann erinnert an Religionsfreiheit

Berlin. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat das Recht der Moslems in Deutschland zum Bau von Moscheen verteidigt. "In Deutschland garantiert unsere Verfassung die Religionsfreiheit. Sie schützt auch das Recht der Muslime, würdige Moscheen in jenen Gegenden zu bauen, in denen sie leben", sagte Lehmann in einer Grußbotschaft zum Ende des Fastenmonats Ramadan. Die Planungen für Moscheeneubauten sollten langfristig angegangen und durch intensive Diskussionen vorbereitet werden. Dabei müsse auch offen über Probleme bei der Auswahl des Standortes und über Fragen der architektonischen Gestaltung gesprochen werden, sagte der Kardinal. Ähnlich äußerte sich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer. Beim Bau einer Moschee müsse darauf geachtet werden, daß diese auch in das historisch gewachsene Stadtbild passe, forderte er in der Neuen Osnabrücker Zeitung.

 

Bischof Huber verteidigt Moscheebauten

Berlin. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sich für den Bau von Moscheen ausgesprochen, die auch in ihrer Architektur als solche erkennbar sind. "Daß muslimische Gebetshäuser aus den Hinterhöfen herauskommen, dient der Integration und fördert den Dialog." Angesichts der zahlreichen aktuellen Moscheebauvorhaben sprach Huber von einer "offenbar großangelegten Initiative" islamischer Vereine. Es stelle sich die Frage, ob es hierbei um Religionsfreiheit gehe oder um Macht im öffentlichen Raum. Zugleich lehnte Huber eine Umnutzung von Kirchen zu Moscheen ab.

 

Arslan fordert moslemische Polizei

Düsseldorf. Das Deutsch-Türkische Forum (DTF) innerhalb der CDU hat die Bildung moslemischer Polizeieinheiten in Nordrhein-Westfalen gefordert. Zur Begründung hieß es, die bisherige Zusammenarbeit der Polizei mit den Moscheegemeinden sei gescheitert. "Die Islambeauftragten der Polizei sind nicht mehr als ein symbolisches Amt, bei dem die islamische Gastfreundschaft im Vordergrund steht und das Verhältnis zu den Gemeinden oberflächlich bleibt", sagte der DTF-Vorsitzende Bülent Arslan. Die Bildung moslemischer Polizeieinheiten würde nach Ansicht des DTF die Zusammenarbeit mit den Moscheegemeinden verbessern. "Der gleiche kulturelle Hintergrund wie auch die gleiche Religion schaffen einen wichtigen gemeinsamen Nenner", sagte der CDU-Politiker. Hinweise auf mutmaßliche Extremisten könnten so einfacher weitergegeben werden. Zudem würde das Bild der Polizei in den Gemeinden stark aufgewertet. "Polizisten, die auch zum Freitagsgebet in die Moschee kommen, werden ein Teil der Gemeinde", sagte Arslan.


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