© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/07 28. September 2007

Meldungen

HWWI: Abschaffung der Erbschaftsteuer

HAMBURG. Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat die Abschaffung der Erbschaftsteuer gefordert. "Die negativen Folgen einer Erbschaftsteuer auf Wachstum und Beschäftigung mögen nicht größer sein als bei anderen Steuern. Das ändert aber nichts daran, daß die Erbschaftsteuer eine Vermögensteuer bleibt", erklärte HWWI-Chef Thomas Straubhaar im HWWI-Standpunkt 9/07. "Das heißt, es wird noch einmal besteuert, was bereits als Einkommen und Erträge vom Fiskus belastet wurde." Der Zugriff des Staates auf das Erbe sei "ein Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft", denn "Vererbung ist ein wichtiger Grund, Vermögen zu bilden und nicht alles selbst zu verprassen, sondern Apfelbäumchen für kommende Generationen zu pflanzen", so der aus der Schweiz stammende Ökonom. "Das starke Band der Familie durch Erbschaftsteuern zu sprengen, würde Karl Marx gefallen", meinte Straubhaar. "Denn jede Schwächung des Privateigentums ist eine Stärkung des Sozialismus." Deshalb sei der Schutz des Privateigentums auch über den Tod hinaus "die Grundlage einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung, bei der Freiheit vor Gleichheit steht", so der HWWI-Chef.

 

Der Export in die USA verliert an Bedeutung

ZÜRICH. Der Finanzinvestor Eberhard von Koerber hat die deutschen Unternehmen davor gewarnt, die Bedeutung der US-Wirtschaft zu überschätzen. "Wegen der Wachstumsabschwächung in den USA wird Deutschland in diesem Jahr fünf Prozent weniger an seinen wichtigsten außereuropäischen Handelspartner liefern", schrieb der Chef der Zürcher Investmentgesellschaft Eberhard von Koerber AG im Rheinischen Merkur. "Die um über 15 Prozent jährlich wachsenden Exporte in die Schwellenländer können diese Delle mittlerweile aber mühelos kompensieren." China, Indien und Osteuropa sicherten durch ihr rasantes Wachstum deutsche Arbeitsplätze und sorgten für mehr Stabilität in der Weltwirtschaft. Auch sei es keineswegs beängstigend, daß China Deutschland in zehn Jahren beim Bruttosozialprodukt überholen werde, "denn noch immer trägt der durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer im Vergleich mit seinem chinesischen Kollegen rund das Fünffache zur Wirtschaftsleistung bei".

 

Das lebenswerteste Land ist Finnland

Stuttgart. Finnland ist laut einer Vergleichsstudie zwischen 141 Staaten das "grünste" und lebenswerteste Land der Welt. Dahinter folgen Island, Norwegen, Schweden, Österreich und die Schweiz. Deutschland landete auf nur Platz 21. Schlußlichter wurden Sierra Leone, Niger und Äthiopien. Kriterien der vom Magazin Reader's Digest erstellten Rangliste waren unter anderem Wasserqualität, Energieausbeute und Treibhausgasausstoß sowie soziale Faktoren wie Einkommen und Bildung. Bei den untersuchten 72 Großstädten lag Stockholm vor Oslo, München, Paris, Frankfurt und Stuttgart. Düsseldorf kam auf Rang 8, Wien erreichte nur Platz 38. Am schlechtesten schnitten die asiatischen Metropolen Bangkok, Guăngzhōu (Kanton), Mumbaī (Bombay), Schanghai und Peking ab. Die Datenbasis lieferten Erhebungen der Uno, des Weltwirtschaftsforums und der US-Universitäten Columbia und Yale.

 

Zahl der Woche

Auf 12,8 Milliarden Euro sind die deutschen Ausfuhren nach Rußland im ersten Halbjahr 2007 angewachsen - ein Plus von 33,2 Prozent. Die Exporte nach China wuchsen um 15,4 Prozent auf 14 Milliarden Euro an. Insgesamt stiegen die Ausfuhren nur um 10,9 Prozent auf 478,4 Milliarden Euro. (Quelle: Statistisches Bundesamt)


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