© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/07 21. September 2007

Effizienter Naturschutz
Ein Buch zur Umweltökonomie
Klaus Peter Krause

Die Umweltökonomik will Schädigungen der Umwelt auf marktwirtschaftliche Weise entgegenwirken. Ein Beispiel ist das Handelssystem für Emissionszertifikate in Europa, das dafür sorgen soll, den Ausstoß von Treib­hausgasen zu vermindern. Ein neues Buch will die Möglichkeiten und Grenzen der Umweltökonomik aufzeigen. Die drei Autoren führen darin vor, daß es in der Geschichte des ökonomischen Denkens keine neue Erscheinung ist, ökonomische Probleme aufzugreifen, die sich aus Entwicklungen der Natur ergeben. Sie schreiben darüber, wie Ökonomen die Umwelt wahrnehmen und wie dies sich im Lauf der Jahrhunderte gewandelt hat.

Sie beginnen bei scholastisch-aristotelischen Positionen, gehen weiter zu Physiokratie und Kameralismus, kommen zur klassischen und neoklassischen Theorie und enden bei neueren Entwicklungen in der Umweltökonomik. Dargestellt wird auf diese Weise das Verhältnis von natürlicher Umwelt und ökonomischer Theorie. Die Umweltökonomik stehe, so die Autoren, in einer langen dogmengeschichtlichen Tradition, lange bevor der Begriff existiert habe. Und das Wissen um die Tatsache, daß die vermehrte Produktion von Gütern die Verfügbarkeit anderer (nicht nur materieller) Güter beeinträchtige, sei bereits bei den Klassikern vorhanden gewesen. Nach dem heutigen Stand scheint ihnen die Integration von Umweltaspekten in die ökonomische Theorie verbesserungsfähig zu sein.

Jörg Cortekar, Jörg Jasper und Torsten Sundmacher: Die Umwelt in der Geschichte des ökonomischen Denkens. Metropolis-Verlag, Marburg 2006, 176 Seiten, 22 Euro


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