© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/07 14. September 2007

Meldungen

Geburtenrate sinkt weiter

Wiesbaden. Die Zahl der Geburten in Deutschland ist erneut gesunken. Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 672.700 Kinder zur Welt. Das waren etwa 13.100 weniger als 2005. Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau ging von 1,34 auf 1,33 zurück. Dabei hat sich der Unterschied zwischen den alten und den neuen Bundesländern verringert. Während die Geburtenzahlen in den westlichen Ländern erneut zurückgingen, blieben sie in Mitteldeutschland auf dem Niveau der Vorjahre. Während hier 2006 im Durchschnitt 1,30 Kinder je Frau zur Welt kamen, waren es im Westen Deutschlands 1,34. Das Statistische Bundesamt teilte ebenfalls mit, daß die Zahl der Abtreibungen im zweiten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1.200 auf 29.000 Schwangerschaftsabbrüche gesunken ist. Lebensschützer nannten die aktuellen Zahlen wertlos.  Die Statistik berücksichtige weder die Dunkelziffer noch das Verhältnis zu den Lebendgeburten und den Frauen im gebärfähigen Alter, deren Zahl ebenfalls sinke, sagte der Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrechtsgruppen, Hartmut Steeb, der Nachrichtenagentur idea. "Eigentlich müßte ein Aufschrei durch Kirche und Gesellschaft gehen, wenn in drei Monaten 29.000 ungeborene Kinder getötet werden. Da beruhigen mich solche Zahlen wenig", sagte Steeb, der auch Generalsekretär der Evangelischen Allianz Deutschland ist.

 

Mügeln: Polizei ermittelt gegen Inder

Leipzig. Im Fall der gewalttätigen Auseinandersetzungen am Rande eines Stadtfestes im sächsischen Mügeln wird jetzt auch gegen einen Inder ermittelt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Leipzig bestehe gegen einen 41 Jahre alten Mann der Verdacht der gefährlichen Körperverletzung. Zeugenaussagen zufolge soll er einen 28 Jahre alten Deutschen mit einer abgeschlagenen Flasche verletzt haben. Bei den Auseinandersetzungen in der Nacht zum 19. August waren acht Inder sowie vier Deutsche, darunter zwei Polizisten, verletzt worden. Die Behörden ermitteln derzeit noch gegen zwölf deutsche Tatverdächtige im Alter von 17 bis 35 Jahren. Sie werden des Landfriedensbruchs, der Volksverhetzung und der gefährlichen Körperverletzung verdächtigt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, daß die Auseinandersetzungen nicht von Rechtsextremisten organisiert wurden, aber einen fremdenfeindlichen Hintergrund hatten. Eine Hetzjagd auf die Inder habe den Ermittlungen zufolge nicht stattgefunden.

 

Schönbohm warnt CDU vor rechter Partei

Berlin. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat die Union vor einer möglichen rechten Parteineugründung gewarnt. Wenn sich die CDU nicht zu konservativen Korrekturen in ihrem Programm entschließe, "besteht die Gefahr, daß sich eine konservativ-nationale, keine rechtsradikale Partei bildet", sagte Schönbohm der Berliner Zeitung. "Da fehlen nur ein, zwei Leute mit genügend Charisma, dann könnte die über fünf Prozent kommen und der Union entscheidende Stimme abnehmen." Scharf kritisierte Schönbohm die Politik von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) "Sie hat am Anfang einen Erziehungsanspruch des Staates erhoben, der durch nichts gerechtfertigt war. Das war nicht akzeptabel", sagte er. Positiv äußerte sich der Minister zu dem Grundsatzpapier, in dem sich vier jüngere Unions-Politiker dafür aussprechen, konservative Werte innerhalb der Partei zu stärken (siehe die Artikel auf Seite 2 und 4). Damit sei eine wichtige Diskussion angestoßen worden. "Ich finde auch gut, daß es Jüngere sind. Wenn Ältere wie ich das gleiche sagen, heißt es immer: Das sind die Ewiggestrigen", sagte Schönbohm, der am 2. September 70 Jahre alt geworden ist.


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