© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/07 07. September 2007

Haarpflege: Strubbeln statt stylen
Kein Größenwahn
Curd-Torsten Weick

"Größenwahn"? "Stehvermögen"? "Bügelhilfe" oder "Spielwiese? Man muß zweimal hinschauen - und trotzdem reibt man sich die Augen. Deutsch auf den Büchsen, Döschen und Tuben, die dem störrischen Haar Form beibringen sollen. Deutsch, wo man üblicherweise von Forming Fluids, XXL-Gels, Freeformern und Creme Wax liest - über "strong", "super-" und "extreme" Styling sinniert.

Das hat ein Ende, denn nun wird nach Lust und Laune gestrubbelt, manipuliert, strukturiert, eingefroren und geglättet.

Die Firma Schwarzkopf ("Professional HairCare for you"), eine Tochtergesellschaft von Henkel ("Henkel - A Brand like a Friend") hat die deutsche Sprache für sich entdeckt und bringt sie wortgewaltig an die Frau - und den Mann.

Deutsch ist cool, sagten sich die Macher und gaben so der eher uninspiriert daherkommenden Haarpflege-Serie "got2be - attitude for hair" Dynamik. So ist es kein Größenwahn, seine Produkte auch als das zu bezeichnen, was sie sind: eben "Sprühkleber", "Strandmatte" oder als ganz banales "Lockmittel".


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