© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/07 24. August 2007

"Grandios und hochaktuell"
Regisseur Dieter Wedel will den Roman "Jud Süß" inszenieren
(JF)

Regisseur Dieter Wedel (64) denkt Presseberichten zufolge darüber nach, den Roman "Jud Süß" von Lion Feuchtwanger als Theaterprojekt für die Nibelungen-Festspiele in Worms zu inszenieren. Wedel ist dort Intendant. Er sei mit zwei Autoren im Gespräch über die Frage, ob und wie sich Feuchtwangers Roman aus dem Jahr 1925 dramatisieren lasse, sagte Wedel. In Frage komme auch eine Verfilmung des Stoffs. Erste Gespräche mit dem ZDF hätten stattgefunden. Es sei aber noch keine Entscheidung gefallen. Feuchtwangers Geschichte aus dem 18. Jahrhundert über Aufstieg und Fall des jüdischen Kaufmanns Joseph Süß Oppenheimer am Hof des Herzogs von Württemberg ist durch Veit Harlans antisemitischen Propagandafilm von 1940 in Mißkredit geraten. Laut Hörzu sagte Wedel: "Feuchtwangers Geschichte ist grandios und hochaktuell. Die Nazis haben sie auf den Kopf gestellt. Ich würde sie gerne zurechtrücken."


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