© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/07 17. August 2007

Meldungen

Erneut Proteste gegen Waldschlößchenbücke

DRESDEN. Rund 1.500 Menschen haben am Montagabend in Dresden gegen den Bau der geplanten Waldschlößchenbrücke demonstriert. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) als Hauptredner der Kundgebung rief Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) zu einer einvernehmlichen Lösung im Brückenstreit auf. Das Oberverwaltungsgericht in Bautzen wird in zweiter Instanz entscheiden, ob der am vergangenen Donnerstag vom Verwaltungsgericht Dresden verhängte Baustopp zum Schutz einer gefährdeten Fledermausart rechtmäßig ist. Das Regierungspräsidium hat dagegen Beschwerde eingelegt. Die Gerichtsentscheidung eröffne "eine neue Möglichkeit für die Suche nach einem Kompromiß", betonte Thierse. Das Regierungspräsidium Dresden will mit dem Bau der umstrittenen Brücke den Bürgerentscheid umsetzen. Die Unesco droht jedoch damit, dem Elbtal in diesem Fall den Welterbetitel abzuerkennen.

 

Zuwanderer verhunzen deutsche Sprache

FRANKFURT/MAIN. Die Ausdrucksweise vieler Zuwanderer verhunzt die deutsche Sprache mehr als Anglizismen, Amtssprache oder Abkürzungsfimmel. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag des evangelischen Monatsmagazins Chrismon (8/2007). Danach sind 57 Prozent der Meinung, daß Zuwanderersprache ("Was guckst du?", "Gehssu Döner?"), die inzwischen auch unter einheimischen Jugendlichen Mode ist, die deutsche Sprache bedroht. 42 Prozent stoßen sich an zu vielen englischen Wörtern wie "Chat", "Downloaden" oder "Performance", 37 Prozent an der SMS- und E-Post-Sprache mit Abkürzungen wie "LG" für "Liebe Grüße". Ein Viertel der 1.001 Befragten sieht in der Beamtensprache eine Bedrohung für das Deutsche. Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache, beklagte laut Chrismon die "peinliche Illoyalität" vieler Deutscher gegenüber ihrer eigenen Sprache.

 

Fußball: Fromme Sprüche sind tabu

FRANKFURT/MAIN. Religiöse Bekenntnisse auf dem Fußballplatz werden ab der neuen Saison der Bundesliga bestraft. Der Weltverband Fifa hat die Regeln gegen das Zurschaustellen von Glaubensaussagen noch einmal verschärft. Alle Kleidungsstücke mit Botschaften wie "Jesus liebt dich" sind tabu, und ihr Zeigen wird geahndet, selbst bei Interviews nach dem Spiel. Bestraft wird nicht nur der fromme Spieler, sondern die ganze Mannschaft. Der DFB wird die Fifa-Vorschrift umsetzen. In der Bundesliga kicken zahlreiche Spieler, die aus ihrem Glauben keinen Hehl machen. Besonders Brasilianer sehen es als selbstverständlich an, auf Jesus aufmerksam zu machen. Zu ihnen gehören Cacau von Deutschen Meister VfB Stuttgart ebenso wie Ze Roberto und Lucio vom FC Bayern München. Auch der bulgarische Mittelfeldspieler des Bundesliga-Aufsteigers MSV Duisburg, Blagoy Georgiev, bekennt sich zu Jesus Christus. Der orthodoxe Christ hat sich sein Bekenntnis - wie auch Marcelo Bordon vom FC Schalke 04 - auf dem linken Unterarm eintätowieren lassen. Bisher ist noch nicht bekannt, wie die DFB-Funktionäre darauf reagieren. Bei Sportpfarrern stößt das Bekenntnisverbot für fromme Fußballprofis auf wenig Gegenliebe. So findet der evangelische Beistand von Schalke 04, Hans-Joachim Dohm, manche Fußballerbekenntnisse zwar etwas übertrieben fromm, doch halte er das Verbot für vordergründig. Schließlich habe die Fifa auch nichts gegen kommerzielle Werbung auf Trikots.  (idea)

 

Sprach-Pranger

"finding competence"

Werbespruch der in Köln ansässigen Firma BleckmannSchulze GmbH, die Fachkräfte vermittelt


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen