© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/07 27. Juli / 03. August 2007

Frisch gepresst

Fliegerlegende. Vor zwei Monaten feierte die deutsche Fliegerpionierin Elly Beinhorn ihren einhundertsten Geburtstag. Die aufgeschlossene junge Frau wurde 1928 durch einen Vortrag für die Fliegerei begeistert. Ihren Traum setzte sie sofort in die Realität um und machte sich noch im selben Jahr an den Erwerb des Flugscheins. Bereits nach zwei Jahren Fliegerei kitzelte sie jedoch das ganz große Abenteuer. Für eine Afrika-Expedition flog sie über Gibraltar bis nach Westafrika. Als sie auf dem Rückflug mitten in der Sahara notlanden mußte und sich bis nach Timbuktu durchschlug, erlangte sie über Nacht Berühmtheit. Es folgten in den nächsten Jahren immer neue Rekordlangstreckenflüge, darunter 1932 die erste Weltumrundung im Alleinflug, was sie international bekannt machte. Anders als die Pilotinnen Hanna Reitsch oder Beate Uhse flog Beinhorn - mit zwei Kindern familiär gebunden - während des Zweiten Weltkriegs keine Einsätze für die Luftwaffe (Alleinflug. Mein Leben. Herbig Verlag, München 2007, gebunden, 381 Seiten, Abbildungen, 19,90 Euro).

 

Jäger. In einem imposanten Bildband dokumentiert das Flieger-As   Walter Schuck seine "Erinnerungen an die Luftkämpfe beim Jagdgeschwader 5 und 7" während des Zweiten Weltkriegs. Die meiste Zeit war er in Norwegen eingesetzt, wo dem "Eismeerjäger" bis 1944 über einhundert Feindabschüsse gelangen. Im Herbst 1944 gelingen ihm dann allein während eines Tages zwölf Abschüsse, worauf er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet wird. Interessant sind die Schilderungen aus den letzten Kriegswochen in Deutschland, wo sich der wegen der massiven Bombenangriffe zurückbeorderte Pilot mit dem Düsenjäger Me 262 bei der verzweifelten Abwehr gegen die ungeheure Luftübermacht der Alliierten bewährt (Abschuß! Von der Me 109 zur Me 262. Helios Verlag, Aachen 2007, gebunden, 248 Seiten, Abbildungen, 38,50 Euro).

 

Nachtjäger. Angeregt vom Luftfahrthistoriker Kurt Braatz hat auch der Luftwaffenoffizier Paul Zorner seine Erinnerungen fixiert. Dabei sind besonders die Einsatzerlebnisse als Nachtjäger fesselnd, bei denen Zorner zwischen 1943 und Kriegsende 59 alliierte Bomber vom Himmel holte, was auch ihm die hohe Auszeichnung des Ritterkreuzes mit Eichenlaub einbrachte (Nächte im Bomberstrom. Erinnerungen 1920-1950. NeunundzwanzigSechs Verlag, Moosburg 2007, gebunden, 335 Seiten, Abbildungen, 39,80 Euro).


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