© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/07 27. Juli / 03. August 2007

Meldungen

Großer Zuspruch für Islamunterricht

Stuttgart. Die Zahl der Kinder in Baden-Württemberg, die am Islamunterricht teilnehmen, wird sich nach Angaben von Kultusminister Helmut Rau (CDU) im kommenden Schuljahr auf 505 verdoppeln. "Das Unterrichtsangebot zeigt den Kindern, daß wir ihre Religion achten und sie als Muslime in unserer Gesellschaft willkommen sind", sagte Rau in der vergangenen Woche in Stuttgart. In Baden-Württemberg wird seit dem vergangenen Jahr an derzeit zwölf  Grundschulen versuchsweise islamischer Religionsunterricht angeboten. Der Unterricht wird von Lehrern der sunnitischen und alevitischen Glaubensrichtung in deutscher Sprache erteilt.

 

Schönbohm entläßt Polizeipräsidenten

Potsdam. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat in der vergangenen Woche den Polizeipräsidenten von Potsdam, Bruno Küpper, in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Ausschlaggebend war offensichtlich auch das Verhalten Küppers im Fall Ermyas M. Während der Innenminister nach dem vermeintlichen Überfall auf den Deutsch-Äthiopier davor gewarnt hatte, vorschnell zu urteilen, hatte der ihm unterstellte Küpper auf einer Pressekonferenz von einem rassistischen Überfall gesprochen. Unterdessen ist bekannt geworden, daß die Ermittlungen und der Prozeß gegen die Tatverdächtigen im Fall Ermyas M. den Steuerzahler mehrere hunderttausend Euro gekostet haben. Hierzu gehören auch die Kosten für die Haftentschädigung für die im Prozeß freigesprochenen ehemaligen Angeklagten sowie deren Hubschrauberflüge zur Bundesanwaltschaft nach Karlsruhe (JF 26/07).

 

Vertriebene treffen sich mit Merkel

Berlin. Die Bundesregierung bemüht sich eigenen Angaben zufolge darum, "zügig" die noch offenen Fragen zu klären, die dem zwischen Union und SPD vereinbarten "sichtbaren Zeichen" zur Erinnerung an die Vertreibung entgegenstehen. Die Frage der Trägerschaft und des Standortes solle mit allen Beteiligten einvernehmlich geklärt werden, hieß es nach einen Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Präsidium des Bundes der Vertriebenen in der vergangenen Woche. Zuvor hatte der wissenschaftliche Beirat der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen in einer Erklärung gefordert, bei Umsetzung des "sichtbaren Zeichens" die Vertriebenen mit einzubeziehen. "Bei der Einrichtung einer Dokumentationsstätte über die Vertreibung von Deutschen muß gelten: Versöhnung ist ohne Einbeziehung der Betroffenen nicht möglich." Dem Beirat gehört neben anderen auch der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff an.

 

Blick Voraus

26. bis 29. Juli: Europawettbewerb  des  Instituts der Deutschen Wirtschaft für Schülerfirmen in Berlin

31. Juli: Die Bundesagentur für Arbeit gibt in Nürnberg die neuesten Arbeitsmarktdaten bekannt

2. bis 4. August: 1. Europäischer Kongreß der Osteuropaforschung in Berlin


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen