© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/07 13. Juli 2007

Blick in die Medien
Nena statt Merkel
Ronald Gläser

Viel Geld, tolle Bilder und ein bekannter Name - all das reicht nicht, um auf dem umkämpften Zeitschriftenmarkt automatisch Erfolg zu haben. Die Hochglanzbroschüre Vanity Fair, die sich im Februar selbst zum Sprachrohr für das "neue Deutschland" ausgerufen hat, steckt in Schwierigkeiten. Im August erscheint sie nur noch zweimal (statt viermal). Vanity Fair ist eine Zeitung irgendwo zwischen Politik und Lifestyle, zwischen Focus und Gala: Nena statt Merkel, Karibik-Reisetip statt Literaturkritik. Wer in diesem Segment erfolgreich sein will, bedarf fast schon der Zauberkünste eines Harry Potter, so groß ist die Vielfalt am Kiosk. Vanity Fair ist von Anfang an nicht rundgelaufen. In einer Titelgeschichte über Eisbär Knut Ende März hat das Layout einen fundamentalen Fehler gemacht: Der Text auf Seite 91 wurde auf Seite 92 nicht fortgesetzt, sondern wiederholt. Wollte da wer den Inhalt aufblähen? So etwas ist immer peinlich. Vor allem, weil es auch außerhalb der (80köpfigen) Redaktion niemandem aufgefallen zu sein scheint. Blättern die VF-Leser ihr Blatt auch nur durch, um sich Bilder anzuschauen?   


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