© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/07 15. Juni 2007

Meldungen

Islam I: Gericht verbietet Moschee in Neukölln

Berlin. Der geplante Bau einer Moschee in einem Wohngebiet in Berlin-Neukölln ist vom Verwaltungsgericht Berlin gestoppt worden. Zuvor hatte bereits die Senatverwaltung das Bauvorhaben des islamischen Vereins "inssan" abgelehnt. Nach den Plänen sollte in einem Wohngebiet des Problembezirkes Neukölln auf mehr als 8.000 Quadratmetern Grundfläche ein Kulturhaus mit Moschee, Konferenz- und Seminarräumen sowie einer Schule entstehen. Für das Freitagsgebet hatte der Verein mit bis zu 1.000 Gläubigen gerechnet. Nach Ansicht der Richter wie der Senatsverwaltung ist eine Einrichtung dieses Ausmaßes zu groß für ein Wohngebiet.

 

Islam II: Richter stützen Kopftuchverbot

Düsseldorf. Eine moslemische Lehrerin ist in Nordrhein-Westfalen mit dem Versuch gescheitert, vor Gericht ihre Einstellung in den Schuldienst zu erstreiten. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf wies in der vergangenen Woche die Klage einer Lehrerin aus Duisburg zurück. Der 28 Jahre alten Frau, die in der Öffentlichkeit ein Kopftuch trägt, war von der Bezirksregierung Düsseldorf die Anstellung als Lehrerin mit der Begründung verweigert worden, daß Lehrern laut nord­rhein-westfälischem Schulgesetz religiöse Bekundungen verboten sind. Zu Recht, urteilte das Verwaltungsgericht. Eine Lehrerin, die in der Schule ein islamisches Kopftuch trage, gebe damit zu verstehen, daß sie sich zum Islam bekenne und dessen Bekleidungsvorschriften als verpflichtend erachte. Hierin liegt nach Ansicht der Richtet eine bewußt an die Außenwelt gerichtete "Kundgabe einer religiösen Überzeugung".

 

Islam III: Architekt verteidigt Moscheebau

Frankfurt/Main. Der Architekt der in Köln-Ehrenfeld geplanten Moschee, Paul Böhm, hat seinen Entwurf für das islamische Gotteshaus gegen Kritik verteidigt, das Bauwerk sei Ausdruck eines Triumphes des Islam. "Ich wüßte nicht, warum dieses Bauwerk einen Triumph ausdrücken würde", sagte Böhm der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Es werde ja nicht der moslemische Gottesstaat ausgerufen. "Für mich ist das ein sichtbares Zeichen dafür, daß die Nachfolgegeneration der 'Gastarbeiter' aus der Türkei hier angekommen ist." Ihn habe es schon immer gestört, daß die Moslems ihrem Glauben in Deutschland zumeist auf Hinterhöfen nachgehen. Nach Meinung des Architekten vermittele sein Entwurf für die Moschee mit der 34 Meter hohen Kuppel und den zwei 53 Meter hohen Minaretten zwischen der umliegenden Bebauung des Stadtteils.

 

"Kommunales Netzwerk gegen Rechts"

Hannover. Mit einem "kommunalen Netzwerk gegen Rechts" sollen die Städten und Gemeinden in Niedersachsen künftig über rechtsextremistische Zwischenfälle informiert werden. Hintergrund ist eine nicht angemeldete Demonstration von 350 NPD-Anhängern Anfang Juni in Lüneburg. Die Kommunen müßten die Initiative ergreifen und ein Netzwerk aufbauen, um Erfahrungen auszutauschen und Strategien zu entwickeln, sagte der Hauptgeschäftsführer des niedersächsischen Städtetages, Heiger Scholz.

 

Blick Voraus

15. Juni: Parteitage der Linkspartei.PDS und der WASG in Berlin

15. bis 17. Juni: 11. Kongreß der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen mit Vertretern der SED Opferverbände in Görlitz

16. Juni: Gründungsparteitag der Partei "Die Linke" in Berlin


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